AfD-Mitglied

Chef von Skandal-Heim in Clausnitz wird abgezogen

Ausland
22.02.2016 17:30

Das durch fremdenfeindliche Proteste gegen ankommende Flüchtlinge in die Schlagzeilen geratene Flüchtlingsheim im sächsischen Clausnitz erhält einen neuen Leiter. Das habe der zuständige Landrat Matthias Damm (CDU) in Abstimmung mit dem Betreiber entschieden, teilte das Landratsamt Mittelsachsen am Montag mit. Der Leiter erhalte eine andere Aufgabe in dem Betreiberunternehmen. Seine Arbeit sei nicht zu beanstanden gewesen.

Der Leiter des Heims soll nach Medienberichten Mitglied der rechtspopulistischen AfD sein. "Wir haben die Entscheidung zum Schutz seiner Person und durch die bundesweite Diskussion über ihn getroffen", sagte Damm. Die Betreuung der Flüchtlinge sei aber weiter gewährleistet, so das Landratsamt.

Eine lauthals pöbelnde Menschenmenge hatte Ende vergangener Woche einen ankommenden Bus mit 20 Flüchtlingen aus dem Iran, Syrien, Afghanistan und dem Libanon blockiert. Der Vorfall in der kleinen sächsischen Gemeinde sorgte deutschlandweit für Entsetzen und Empörung.

Wer informierte Mob von Ankunft des Flüchtlingsbusses?
Das Landratsamt analysiert nach eigenen Angaben derzeit die Ereignisse. Dabei gehe es "beispielsweise um Fragen der Informations- und Kommunikationskette", hieß es in einer Mitteilung. In den Medien war unter anderem die Frage aufgeworfen worden, wie die Menschenmenge im Voraus von der Ankunft des Busses mit den Flüchtlingen erfahren hatte.

Damm verurteilte erneut "die Art des Protestes" gegen die Ankunft der Flüchtlinge. "Eine ablehnende Minderheit vermittelt ein Menschenbild, das unserer Region überhaupt nicht entspricht", sagte er.

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