In Werbespot

Brutaler “Voteman” prügelt Dänen in EU-Wahlkabine

Ausland
14.05.2014 06:00
Ein offizielles Motivationsvideo des dänischen Parlaments für die Teilnahme an den EU-Wahlen sorgt derzeit in Kopenhagen für Aufregung. Der von mehreren Seiten als überzogen und zu drastisch kritisierte "Voteman"-Zeichentrickfilm wurde am Dienstag von der Homepage des Folketing entfernt, nachdem Parlamentspräsident Mogens Lykketoft deswegen in die Bredouille geraten war. Auf YouTube kann man sich den Trickfilm aber nach wie vor ansehen.

In dem Spot bringt der an eine Rockerfigur gemahnende "Voteman" Jugendliche mithilfe von Faustschlägen und anderen Formen der Gewaltanwendung auf höchst gesetzwidrige Weise in die Wahllokale. Kritiker stießen sich auch an der expliziten Darstellung von Szenen aus dem Sexualleben der fiktiven Figur.

Der Chef der "Liberalen Allianz", Anders Samuelsen, und der Gleichberechtigten-Sprecher der Sozialistischen Volkspartei, Özlem Cekic, bemängelten vor allem die mutmaßliche Frauenfeindlichkeit des Spots. "Ich kann nicht glauben, dass Gewalt gegen Frauen, Pornografie, abgerissene Köpfe und was weiß ich wie viele Prügel ein Argument für die Menschen sein soll, ihre Stimme abzugeben", meinte Samuelsen.

Sozialdemokratische Partei: "Es gibt viel Schlimmeres"
Lykketoft, ehemaliger sozialdemokratischer Parteichef und Spitzenkandidat, verteidigte hingegen das eineinhalbminütige Video als "ganz unschuldig" und sagte in einem Rundfunkinterview, es gebe "viel Schlimmeres" in den Medien zu sehen. Dennoch entschied sich das Parlament am Dienstag, den Film zurückzuziehen. "Ich gebe zu, dass das Parlament in Zukunft mehr darauf achten sollte, was es in Auftrag gibt", sagte Lykketoft.

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