Flüchtlinge im Auto

Belgische Polizisten in Frankreich verhaftet

Ausland
22.09.2016 17:30

Weil zwei belgische Polizisten in Frankreich am Steuer eines Wagens voller Flüchtlinge aufgegriffen worden sind, gibt es zwischen den Ländern diplomatische Verstimmungen. Der französische Innenminister Bernard Cazeneuve bestellte den belgischen Botschafter in Paris ein und telefonierte auch mit seinem belgischen Amtskollegen Jan Jambon, wie AFP und Reuters am Donnerstag berichteten. Cazeneuve habe eine Klarstellung verlangt.

Der Vorfall hatte sich am Dienstagabend ereignet. Die beiden belgischen Beamten wurden im nordfranzösischen Nieppe nahe der belgischen Grenze von französischen Polizisten angehalten. Im Fahrzeug der Belgier befanden sich 13 Flüchtlinge. Diese sowie die beiden Polizisten wurden verhaftet. Nach ihrer Verhörung durften die belgischen Kollegen wieder gehen.

Flüchtlinge wollten von Calais nach Großbritannien
Der belgische Fernsehsender RTBF berichtete unter Berufung auf die Polizei, die Flüchtlinge seien im nordfranzösischen Calais in einen Transporter gestiegen - im Glauben, er fahre nach Großbritannien. In Wahrheit sei der Wagen aber Richtung Belgien gefahren. Dort habe ihn die Polizei angehalten und die Flüchtlinge verhört. Die Sicherheitskräfte hätten dann beschlossen, die Flüchtlinge in Richtung der Grenze zu Frankreich zu bringen, dabei seien die Polizisten aber auf französisches Territorium gelangt.

Der belgische Kommissar Georges Aeck sagte dem Sender RTBF zur Begründung, man habe die Menschen "in die Richtung gebracht, in die sie wollten". Ein Sprecher der belgischen Polizeigewerkschaft erhob schwere Vorwürfe gegen die französischen Kollegen. Diese hätten den belgischen Polizisten Handschellen angelegt, ihnen die Waffen abgenommen und sich über sie lustig gemacht. Das bestreiten die französischen Behörden.

Aus Kreisen der französischen Polizei hieß es, dass der Vorfall nicht der erste dieser Art gewesen sei. Dennoch hofft die zuständige Präfektur im nordfranzösischen Lille, dass "die guten Beziehungen zu Belgien und die bestehende Zusammenarbeit vor allem im Bereich der Einwanderung" fortgesetzt werden.

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