Anschläge geplant

Belgien: 33-Jähriger wegen Terrorplänen verhaftet

Ausland
30.07.2016 19:46

In Belgien ist nach Erkenntnissen von Terrorfahndern ein neuer islamistischer Anschlag vorbereitet worden. Die Justiz erließ am Samstag nach mehreren Razzien Haftbefehl gegen einen 33 Jahre alten Mann. Nourredine H. werde die Vorbereitung eines Tötungsdelikts und die Mitgliedschaft in einer Terrorgruppe vorgeworfen, teilte die Staatsanwaltschaft mit.

Nach Informationen des belgischen Rundfunksenders RTBF unterstützte Nourredine H. in der Vergangenheit unter anderem junge Dschihadisten bei der Planung von Reisen in das Bürgerkriegsland Syrien. Zudem soll er zuletzt versucht haben, Waffen zu organisieren. Die Staatsanwaltschaft bestätigte diese Informationen zunächst nicht. Aus ermittlungstaktischen Gründen könnten vorerst keine weiteren Auskünfte gegeben werden, hieß es.

Bruder wieder freigelassen
Die Festnahme des Mannes erfolgte bereits am Freitag im Zuge von insgesamt acht Durchsuchungen. Sieben davon wurden in der Region Mons und eine in der nahe der deutsch-belgischen Grenze gelegenen Stadt Lüttich durchgeführt. Waffen oder Sprengstoff wurden dabei nach Angaben der Ermittler nicht gefunden. Der zunächst ebenfalls festgenommene Bruder des Terrorverdächtigen kam am Samstag wieder auf freien Fuß.

Die Ermittler betonten, dass es keine Anzeichen gebe, dass die Verdächtigen auch in die Anschläge vom 22. März verwickelt waren. Bei den Attacken in Brüssel hatten sich islamistische Terroristen in der Abflughalle des Flughafens und in der U-Bahn im Zentrum in die Luft gesprengt und 32 Menschen mit in den Tod gerissen. In Belgien gilt derzeit die zweithöchste Terror-Alarmstufe. Das bedeutet, dass die Behörden die terroristische Bedrohung als "ernst, möglich und wahrscheinlich" einschätzen.

Hunderte Belgier kämpfen für IS
Seit den islamistischen Anschlägen von Paris am 13. November 2015 mit 130 Toten, die wesentlich in Brüssel geplant worden waren, ist Belgien in erhöhter Alarmbereitschaft. Gemessen an der Bevölkerung ist Belgien das Land in der Europäischen Union, aus dem die meisten Rekruten nach Syrien gehen, um dort für den IS zu kämpfen.

Nach Angaben des belgischen Innenministeriums sind bisher 457 Frauen und Männer in den Nahen Osten gereist oder haben es versucht, um sich den Jihadisten anzuschließen. Davon werden 90 vermisst oder wurden getötet. 266 sind demnach immer noch in Syrien oder im Irak.

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