Bluttat in Pakistan

Aufseher von Sufi-Schrein ermordet 20 Gläubige

Ausland
02.04.2017 17:40

In einem Sufi-Schrein in Pakistan sind 20 Menschen brutal ermordet worden. Der Aufseher habe die Opfer in den Ali-Muhammad-Gujjar-Schrein bei der Stadt Sargodha eingeladen und sie dann mithilfe dreier Komplizen betäubt, gefoltert und mit Messerstichen und Schlägen getötet, teilte die Polizei am Sonntag mit. Die Tatverdächtigen wurden festgenommen, ihr Motiv lag vorerst im Dunkeln. In Medienberichten war von einer "spirituellen Reinigung" die Rede.

Nach Informationen des pakistanischen Fernsehsenders Geo TV hat der 50 Jahre alte Aufseher die Tat gestanden und erklärt, aus Angst gehandelt zu haben. Die nun getöteten Gläubigen hätten den ehemaligen geistlichen Führer des Schreins, Ali Muhammad, vor zwei Jahren vergiftet. Er habe befürchtet, ihnen ebenfalls zum Opfer zu fallen. Daher habe er die Gläubigen, unter ihnen vier Frauen, getötet.

Der Polizei zufolge wurden die Opfer am Samstagabend nach und nach in einen Raum im Schrein gebeten. Ihnen wurde zunächst ein Betäubungsmittel verabreicht. Sie wurden dann ausgezogen und mit Messern und Schlagstöcken malträtiert und getötet.

Berichte, wonach der Aufseher psychisch krank ist, wies ein Polizeisprecher zurück. Die Zeitung "The Nation" berichtete, der Haupttäter habe erklärt, die Opfer seien nach ihrer Folterung "spirituell gereinigt" worden.

Der Sufismus ist eine liberale islamische Glaubensrichtung mit mystischen Traditionen und Riten. Anders als extremistische oder orthodoxe Strömungen im Islam stehen seine Anhänger anderen Religionen tolerant gegenüber.

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