Provoziert Putin?

Atomwaffenfähige Raketen nach Kaliningrad verlegt

Ausland
08.10.2016 19:55

Russland hat nach eigenen Angaben atomwaffentaugliche Raketen in seine Exklave Kaliningrad verlegt. Dabei habe es sich um Routineübungen im eigenen Hoheitsgebiet gehandelt, teilte das russische Verteidigungsministerium am Samstag mit. Litauen und Polen, die die Exklave umschließen, zeigten sich besorgt über die Raketenstationierungen.

Russland halte Militärmanöver in Kaliningrad ab, "deren Szenario auch die Stationierung von Iskander-Raketensystemen und deren mögliche Nutzung beinhaltet", sagte der litauische Außenminister Linas Linkevicius am Samstag. Modifizierte Iskander-Rakten hätten eine Reichweite von bis zu 700 Kilometern und könnten somit von Kaliningrad aus auch Berlin erreichen, sagte er.

Litauen und Polen sind "alarmiert"
Russland hatte bereits 2015 bei umfangreichen Militärmanövern während der Ukraine-Krise Iskander-Raketen in Kaliningrad stationiert. Dieses Mal wolle Moskau "Zugeständnisse des Westens" im Zusammenhang mit den Konflikten in Syrien und der Ukraine bekommen, sagte Linkevicius. Der polnische Verteidigungsminister Antoni Macierewicz sagte in Warschau, die russischen Aktivitäten seien "sehr alarmierend".

Ein US-Geheimdienstvertreter hatte am Freitag mitgeteilt, Russland habe mit der Verlegung von Iskander-M-Raketen in seinen äußersten Westen begonnen. Seiner Einschätzung nach könnte dies auch eine politische Geste sein, um Missfallen mit der NATO auszudrücken.

Auch NATO rüstet auf und zeigt Präsenz
Russland verstärkt bereits seit einiger Zeit seine Präsenz in der Exklave Kaliningrad, die NATO wiederum an ihrer Ostflanke. Die osteuropäischen Länder sehen sich vor allem seit der russischen Annexion der Halbinsel Krim von der Ukraine in ihrer Sicherheit bedroht. Zudem organisierte Russland an den Grenzen zu den osteuropäischen NATO-Staaten eine Reihe großer Manöver. Die NATO stationiert deshalb in den drei baltischen Staaten und Polen ab 2017 jeweils ein Bataillon mit bis zu 1000 Soldaten.

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