Blutbad in Jordanien

Todesopfer bei Anschlag auf Flüchtlingslager

Ausland
22.01.2017 16:00

In einem Lager für Bürgerkriegsflüchtlinge an der syrisch-jordanischen Grenze sind am Samstag mindestens elf Menschen bei einem Bombenanschlag getötet worden. Eine Autobombe sei am Rande des Lagers Rukban im Nordosten Jordaniens detoniert, sagte der Leiter der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte, Rami Abdel Rahman. Auch die jordanische Nachrichtenagentur Petra berichtete unter Berufung auf Militärkreise von dem Anschlag.

Die Zahl der Todesopfer drohe zu steigen, hieß es weiter, weil mehrere Schwerverletzte sich in einem ernsten Zustand befänden. Laut Beobachtungsstelle waren unter den Todesopfern ein Paar und seine zwei Kinder. Auch vier Stammeskämpfer aus Ostsyrien seien getötet worden, die gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat gekämpft hätten.

Camp in Wüstengegend beherbergt 85.000 Flüchtlinge
Das behelfsmäßige Lager für syrische Flüchtlinge befindet sich in einer abgelegenen Wüstengegend im Nordosten Jordaniens in der Nähe des Grenzübergangs Rukban. Nach UNO-Angaben leben in dem Camp rund 85.000 syrische Flüchtlinge.

Die jordanischen Behörden hatten nach einem Selbstmordanschlag im Juni, bei dem sieben jordanische Soldaten getötet wurden, die Grenzen zu Syrien und zum Irak geschlossen. Zu dem Anschlag hatte sich der IS bekannt. Die Regierung in Amman erklärte das Grenzgebiet zu militärischem Sperrgebiet.

Mehr als vier Millionen Syrer haben seit dem Beginn des Bürgerkriegs im Frühjahr 2011 ihr Land verlassen. Mehr als 310.000 Menschen wurden in den Kampfhandlungen getötet. Das kleine Königreich Jordanien mit seinen rund 7,5 Millionen Einwohnern trägt eine große Last bei der Aufnahme der Kriegsflüchtlinge. Nach Angaben der Regierung in Amman leben dort über 1,4 Millionen Flüchtlinge aus dem Nachbarland, die UNO gibt ihre Zahl mit rund 600.000 an.

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