Gefechte dauern an

Aleppo: Islamisten durchbrechen Assads Belagerung

Ausland
07.08.2016 11:24

Nach dreiwöchiger Einkesselung durch die syrischen Regierungstruppen haben Rebellen und verbündete Dschihadisten in der Großstadt Aleppo nach eigenen Angaben den Belagerungsring durchbrochen. Die islamistische Miliz Ahrar al-Sham teilte über Twitter mit, die Rebellen hätten das südliche Viertel Ramussa erobert und "den Weg nach Aleppo freigemacht". Die Staatsmedien wiesen die Angaben zurück.

Laut Angaben von Aktivisten dauerten die Gefechte am Sonntag an. Die oppositionelle Nationale Koalition in Istanbul schrieb am Samstag auf Twitter: "Rebellen durchbrechen Belagerung von Aleppo." Nach Angaben der Miliz Ahrar al-Sham stellten die Kämpfer durch die Eroberung des bisher von der Regierung kontrollierten Viertels Ramussa im Südwesten den Anschluss zu den von den Aufständischen gehaltenen östlichen Stadtteilen her.

Zivilisten weiter eingekesselt - Flucht "zu gefährlich"
Während die aufständischen Kämpfer ihren Vormarsch mit Schüssen in die Luft feierten, traf am Samstagabend ein erster Lastwagen mit Gemüse in den Rebellenvierteln ein, wie ein Reporter berichtete. Laut Angaben von Beobachtern konnten die dort seit Wochen eingeschlossenen Zivilisten aber nicht fliehen, da die von den Rebellen kontrollierte Route Richtung Südwesten "zu gefährlich und nicht abgesichert" sei. Auch Sonntagfrüh habe es im Süden Aleppos vereinzelte Gefechte und Luftangriffe gegeben.

Syrische Staatsmedien dementierten hingegen die Angaben der Regierungsgegner. Den Aufständischen sei es keineswegs gelungen, "die Umzingelung der östlichen Viertel von Aleppo zu durchbrechen", meldete die amtliche Nachrichtenagentur Sana unter Berufung auf das Militär. Die Armee setze ihren Kampf im Süden Aleppos fort.

Die Regierungstruppen hatten vor drei Wochen den Ring um den Ostteil der Stadt geschlossen. Die einstige Wirtschaftsmetropole Syriens ist seit dem Sommer 2012 zwischen Regierung und Rebellen geteilt. In Aleppo sind bis zu 300.000 Menschen eingeschlossen. Internationale Hilfsorganisationen schlagen angesichts der katastrophalen Lage der Bewohner seit Tagen Alarm.

Kurden besiegen IS in Manbij
Unterdessen gelang es einem Bündnis kurdisch-arabischer Kämpfer, die seit Langem umkämpfte Stadt Manbij von der IS-Miliz zu erobern. Die Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) würden ganz Manbij kontrollieren und die Innenstadt auf der Suche nach den letzten versteckten Dschihadisten durchkämmen, so die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Das SDF-Bündnis hatte vor zwei Monaten die Offensive auf die Stadt begonnen.

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