Conchitas Nachfolger

“Abnormal”: ESC-Sieger fiel mit Schwulen-Sager auf

Ausland
24.05.2015 12:50
Er hat den 60. Eurovision Song Contest in der Life-Ball-, Regenbogen- und Ampelpärchen-Stadt Wien souverän gewonnen und folgte Travestie-Kunstfigur Conchita Wurst auf den "Thron" der europäischen Musikwelt: der Schwede Mans Zelmerlöw. Der 28-Jährige dürfte allerdings eine grundlegend andere Einstellung als seine Vorgängerin (gehabt?) haben, was die Gleichberechtigung Homosexueller betrifft.

So habe Zelmerlöw letztes Jahr in einer Promi-Kochshow im schwedischen TV gesagt, dass homosexuelle Paare keine Eltern sein sollten, wie etwa der "Independent" bereits im ESC-Vorfeld berichtete. Zelmerlöws Auftritt "dürfte beim Song Contest für Aufsehen sorgen", zumal er gezwungen gewesen sei, sich für seinen Sager zu entschuldigen, schrieb die britische Zeitung. Es sei nicht "gleichwertig natürlich", wenn Männer miteinander schlafen wollten, hatte der nunmehrige Eurovision-Sieger demnach erklärt.

Der weltweit bestbesuchte Eurovisions-Blog WiwiBloggs hatte im März 2014 unter Berufung auf die schwedische Zeitung "Aftonbladet" zudem berichtet, dass Zelmerlöw Homosexualität an sich als Abnormalität bezeichnet habe - bevor er schnell hinzugefügt habe, dass "absolut nichts daran falsch" sei, aber es sei nun mal "der natürlichere Weg, wenn Männer und Frauen zusammen Kinder machen".

Der vermutlich unüberlegte Sager in der TV-Show brachte damals natürlich rasch Kritik: Der schwedische Liedermacher Alexander Bard nannte "diese Homophobie inakzeptabel. Die einzige akzeptable Entschuldigung wäre, wenn er sich in Therapie begeben würde, um seine Homophobie loszuwerden. Ein schwedischer Künstler darf im Jahr 2014 mit so etwas nicht davonkommen."

"Ich möchte mich bei allen entschuldigen"
Später relativierte Zelmerlöw und bat um Verzeihung: "Ich möchte mich bei allen, die sich angegriffen fühlen, entschuldigen. Ich respektiere Unterschiede und alle Arten der Liebe." Auch WiwiBloggs ruderte zurück: "Mans hatte einen schlechten Tag und hätte mehr auf seine Worte achten sollen, aber alles ist vergeben. Mans Zelmerlöw ist nicht homophob - und wir riechen Homophobe auf eine Meile."

Der frischgebackene Song-Contest-Sieger hatte trotzdem Bedenken, bevor er nach Wien reiste. Zelmerlöw: "Ich habe mir schon Gedanken gemacht, wie ich hier ankommen werde. Aber von dem Moment an, als ich aus dem Flugzeug gestiegen bin, fühlte ich mich willkommen. Die Gay-Community hat meine damalige Entschuldigung akzeptiert, und dafür möchte ich mich bedanken. Wir sind alle Helden. Ganz egal, wer wir sind, woran wir glauben und wen wir lieben."

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