Landesweite Proteste

800.000 Serben zu viel im Wählerverzeichnis

Ausland
06.04.2017 11:23

Bei der Präsidentenwahl in Serbien haben einem Medienbericht zufolge mindestens 800.000 nicht existierende Menschen ein Wahlrecht besessen. Während in dem Balkanland nur 5,9 Millionen Menschen volljährig seien, habe das Wählerverzeichnis 6,7 Millionen Stimmberechtigte enthalten, berichtete die größte Zeitung "Blic" am Donnerstag in Belgrad.

Schon zuvor hatte das regierungskritische Portal "Insajder" berichtet, allein in Belgrad besäßen 23 Personen ein Wahlrecht, die im 19. Jahrhundert geboren worden seien. Der Älteste habe bereits 1889 das Licht der Welt erblickt.

Tausende meist junger Leute hatten am Mittwochabend den dritten Tag in Folge im ganzen Land gegen Regierungschef Aleksandar Vucic demonstriert. Vucic hatte die Präsidentenwahl am Sonntag mit großem Vorsprung für sich entschieden und die zerstrittene Opposition deklassiert.

Bis zu eine Milllion "tote Seelen" im Wählerregister
Eine Forderung bei den "Protesten gegen die Diktatur" war die "Säuberung des Wählerverzeichnisses" von sogenannten toten Seelen, deren Zahl von anderen Experten auf bis zu eine Million Menschen geschätzt wird.

Serben-Demo auch in Wien
Die Protestbewegung gegen Vucic breitet sich auch nach Österreich aus. Am Samstag soll in Wien eine Demonstration gegen Vucic stattfinden, teilten Aktivisten mit. "Wir möchten unsere Mitbürger unterstützen und mit einem friedlichen Protestmarsch zeigen, dass uns nicht egal ist, was in Serbien passiert. Wir gehören keiner Partei an, haben keine politischen Erfahrungen und brauchen wohl auch organisatorische Hilfe", heißt es in der Veranstaltungseinladung auf Facebook. "Nieder mit der Diktatur! Bitte teilen!!!"

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