Gala mit Putin etc.

51.500 €: Trumps Ex-Berater bekam russische Gelder

Ausland
17.03.2017 06:27

Der im Zuge einer Affäre um seine Russland-Kontakte zurückgetretene Nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Donald Trump, Michael Flynn, hat von russischen und Russland-nahen Institutionen Honorare im Umfang von knapp 51.500 Euro (55.500 Dollar) kassiert. Allein für den Besuch einer Gala an der Seite von Präsident Wladimir Putin streifte er 30.600 Euro ein.

Das geht aus neuen Dokumenten hervor, die der demokratische Kongressabgeordnete Elijah Cummings am Donnerstag veröffentlichte. Die Gala wurde im Dezember 2015 vom russischen Fernsehsender RT veranstaltet, der von den USA inzwischen als ein Werkzeug des russischen Geheimdienstes angesehen wird.

Die Moskau-Reise Flynns samt Teilnahme an der Veranstaltung ist wohlbekannt. Fotos von der Gala zeigen ihn als Tischnachbarn des russischen Präsidenten. Sein Honorar für den Abend war bisher jedoch nicht öffentlich. Cummings forderte eine Untersuchung, ob Flynn weitere russische Zahlungen erhalten habe.

492.000 Euro für Lobby-Tätigkeiten für die Türkei
In einem Schreiben an Verteidigungsminister James Mattis und den Chef der US-Bundespolizei FBI, James Comey, listete Cummings weitere Einnahmen Flynns auf: darunter 10.440 Euro aus der Kasse einer russischen Charter-Fluggesellschaft und 10.440 Euro von einer US-Filiale der russischen Internet-Sicherheitsfirma Kaspersky. Darüber hinaus soll Flynn Ende des Vorjahres 492.000 Euro für Lobby-Tätigkeiten für die Türkei erhalten haben.

Aus dem Video-Archiv: Trumps Sicherheitschef tritt zurück

Flynn-Rücktritt wegen falscher Angaben
Flynn war Mitte Februar offiziell wegen falscher Angaben über Telefonate mit dem russischen Botschafter zurückgetreten. Er hatte vor Antritt der Trump-Regierung mit Botschafter Sergej Kisljak telefoniert. Die Gespräche wurden vom FBI abgehört. Dadurch kam heraus, dass es um die vom damaligen Präsidenten Barack Obama wegen der Cyberattacken verhängten Russland-Sanktionen ging - das hatte Flynn geleugnet. Die offizielle Begründung für seinen Rücktritt lautete, dass er Vizepräsident Mike Pence falsch über die Telefonate informiert habe.

Russischer Politiker: "Flynn wurde zum Rücktritt gezwungen"
Ein hochrangiger russischer Außenpolitiker wertet den Rücktritt als Versuch, eine Annäherung zwischen den Regierungen in Washington und Moskau zu behindern. "Es ist offensichtlich, dass Flynn sein Rücktrittsgesuch unter Druck schreiben musste", sagte der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Parlament, Leonid Sluzki, am Dienstag. Ziel sei auch gewesen, das Vertrauen in die neue US-Regierung zu untergraben. "Wir werden sehen, wie sich die Lage entwickelt", so Sluzki laut der Nachrichtenagentur RIA.

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