Virtuelle Realität

TU Wien ermöglicht Live-VR-Übertragungen

Web
05.12.2016 10:06

Der nächste Schritt für das Erleben virtueller Realität: Die Virtual Reality Forschungsgruppe der TU Wien hat eine Methode entwickelt, reale Umgebungen aufzuzeichnen, live zu streamen und daraus in Echtzeit eine 3D-Welt zu erstellen, durch die sich eine andere Person frei bewegen kann. So werden etwa Live-Wohnungsbesichtigungen mit 3D-Brille möglich, ohne vor Ort sein zu müssen.

"Wir ermöglichen nun erstmals eine Echtzeit-Erkundung von realen Räumen über Virtual Reality", sagt Annette Mossel vom Institut für Softwaretechnik und Interaktive Systeme, die mit ihrem VR-Konzept kürzlich bei der international wichtigsten Virtual-Reality-Konferenz ISMAR in Mexiko den Best Poster Award gewann.

Die virtuelle Welt wird in Zusammenarbeit von mindestens zwei Personen erzeugt: die erste spaziert mit einer Tiefenkamera durch die Räume. Aus den Aufnahmen wird sofort eine dichte dreidimensionale Punktwolke erstellt und eine 3D-Karte der Wohnung berechnet.

Die andere Person, die sich an einem ganz anderen Ort befindet, kann sich gleichzeitig dieselbe Wohnung ansehen. Aus der live über das Internet gestreamten 3D-Punktwolke, angereichert mit Farbinformation, wird ein dreidimensionales Gitternetzmodell erstellt, in das man mithilfe von VR eintauchen kann.

Virtueller Spaziergang zu zweit
"Dass die virtuelle 3D-Welt, die die zweite Person erkunden kann, von einer anderen Person an einem ganz anderen Ort live erzeugt wird, ist neu", erklärt Mossel. "Erst dadurch wird eine verteilte Kollaboration der Personen und damit eine gemeinsame Erkundung von entfernten Räumlichkeiten möglich." Die zweite Person kann ganz in die virtuelle 3D-Welt eintauchen und sich frei durch die Wohnung bewegen. Dadurch erhält sie eine viel bessere Vorstellung des Raums, als man mit einem Foto oder mit einem 3D-Modell am Computer haben könnte.

"Wir haben unser VR-Konzept mit zahlreichen Versuchspersonen getestet und nach dem virtuellen Rundgang über die Wohnung befragt", sagt Mossel. Dabei zeigte sich, dass die Testpersonen nach der virtuellen Besichtigung ein sehr gutes Raumverständnis hatten. Sie konnten die Entfernungen in der Wohnung danach gut wiedergeben und sehr schnell ihren Weg durch das virtuelle Modell zu einem vorgegeben Zielpunkt finden.

Technologie vielfältig einsetzbar
Interessant könnte die Technik auch zur Unterstützung von Einsatzkräften am Katastrophenort sein. Anstatt eines Menschen könnte auch ein Roboter die Umgebung digital aufnehmen und den Einsatzort erkunden. So könnten Rettungskräfte ganz gefahrlos eine virtuelle Nachbildung des Einsatzortes besichtigen.

Auch zur Ausbildung von Einsatzkräften könnte diese Technologie herangezogen werden. So könnte man etwa Feuerwehrleute über VR-Brillen mit einem realistischen Katastrophenszenario konfrontieren. Auch in diesem Fall könnte die Umgebung - je nach gewünschtem Übungsverlauf - in Echtzeit erstellt und live in die virtuelle Welt der Einsatzkräfte eingespielt werden.

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