Brustkrebs-Kampagne

Gelöscht: Diese Brüste waren Facebook zu anzüglich

Web
21.10.2016 10:50

Facebooks rigider Umgang mit Nacktdarstellungen sorgt einmal mehr für Schlagzeilen. Jüngstes Opfer: die schwedische Krebsgesellschaft Cancerfonden. Die hatte ein Kampagnenvideo zum Thema Brustkrebs gepostet, doch die animierten Brüste waren dem sozialen Netzwerk zu "anzüglich". Das Video wurde gelöscht, wie Cancerfonden am Donnerstag in Stockholm mitteilte.

In dem Video, das zum präventiven Abtasten der Brust nach verdächtigen Knoten anleitete, waren animierte Frauen mit kreisrunden Brüsten zu sehen - für Facebooks Sittenwächter war das offenbar zu viel. "Wir finden es unverständlich und seltsam, wie jemand medizinische Informationen anzüglich finden kann", sagte Cancerfonden-Sprecherin Lena Biornstad. "Diese Information kann Leben retten, worum es bei uns geht."

Die Organisation wollte die Löschung anfechten, konnte nach eigener Darstellung aber niemanden bei Facebook erreichen. Auch für einen Kommentar war das Unternehmen aus dem US-Bundesstaat Kalifornien zunächst nicht zu erreichen. Cancerfonden schlug dem sozialen Netzwerk daher in einem offenen Brief eine Alternative vor, die Facebook "hoffentlich glücklich machen wird: zwei rosa Quadrate!"

"Es tut uns wirklich leid"
Am Freitag reagierte Facebook schließlich doch noch: "Es tut uns wirklich leid", erklärte eine Unternehmenssprecherin. Das Unternehmen entschuldige sich "für den Fehler". Das Facebook-Team bearbeite jede Woche Millionen Werbebilder, "und in einigen Fällen verbieten wir Werbung unberechtigterweise".

Facebooks Zensurpolitik stößt immer wieder auf Unverständnis. Zuletzt schaltete sich die norwegische Regierungschefin Erna Solberg in einen Streit um die Löschung eines weltberühmten Fotos aus dem Vietnamkrieg ein. Auf dem Bild ist ein nacktes vietnamesisches Mädchen zu sehen, das vor einem Napalm-Angriff flieht. Facebook hatte die Entscheidung später zurückgenommen. Viele Löschungen basieren auf einem Algorithmus und erfolgen automatisch.

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