Patent zugesprochen:

Activision will sich am Neid der Gamer bereichern

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19.10.2017 12:27

Kostenpflichtige Inhalte in Games sind heute leider keine Domäne der Free-to-Play-Spielchen mehr, sondern werden auch in immer mehr kostenpflichtigen, großen Produktionen eingeführt - etwa als "Lootboxen" wie in "Overwatch". Die Spieler ärgert das, die Publisher freut es, immerhin werfen die Games so auch nach dem Kauf noch satte Gewinne ab. Doch das scheint manchen Publishern nicht zu reichen: Activision hat sogar ein Patent eingereicht, das helfen soll, den Spielern mit Psycho-Tricks noch mehr Geld aus der Tasche zu ziehen.

Wie das IT-Portal "Winfuture" berichtet, hat Activision ein bereits 2015 eingereichtes Patent nun zugesprochen bekommen, in dem es um die Nutzung psychologischer Effekte geht, um den Spielern mehr In-Game-Items gegen Echtgeld anzudrehen. Geht es nach Activision, gibt es dabei einen ganz besonders großen Motivator: den menschlichen Neid.

Als logische Konsequenz will der Publisher, der unter anderem hinter der "Destiny"- und "Call of Duty"-Reihe steht, den Neid der Spieler schüren, um In-Game-Items zu verkaufen. Das geht am einfachsten über sozialen Druck bei Multiplayer-Partien. Im Patent wird beschrieben, wie man in Mehrspielerpartien ganz bewusst Spieler mit schlechterer Ausrüstung mit solchen mit guter Ausrüstung zusammenwürfeln will, damit die schlechter ausgerüsteten Spieler der Neid packt - und sie nach der Partie im In-Game-Shop bessere Ausrüstung kaufen.

In-Game-Käufe müssen sich auszahlen
Activision hat auch eine Idee, wie man die Spieler vermehrt zu wiederholten In-Game-Einkäufen bewegen könnte: Die gegen echtes Geld erworbene Ausrüstung muss sich auch tatsächlich auszahlen, also subjektiv nützlich für die Spieler sein. Um dieses Ziel zu erreichen, könne man Spieler im Game ja bisweilen mit Aufgaben konfrontieren, die ohne gekaufte Ausrüstung deutlich schwerer zu bewältigen sind, was dann wieder das Gefühl vermittle, der Einkaufsbummel im In-Game-Shop hätte sich ausgezahlt.

Eine Strategie, die unter Gamern abfällig als "Pay to win" bezeichnet wird. Dass solche Geschäftemacherei in Vollpreistiteln bei den Spielern nicht unbedingt auf Zustimmung stößt, weiß freilich auch Activision - und betont, dass solche Verfahren nicht zum Einsatz kommen und nur ein 2015 eingereichter Patentantrag bestätigt wurde. Gamer, die in den letzten Jahren immer öfter mit Echtgeld-Shops in ohnehin schon kostenpflichtigen Spielen konfrontiert wurden, dürften sich freilich die Frage stellen: Wozu ein Patent einreichen, wenn man es nicht auch nutzen will?

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