Termin bei LH:

“Zu hause feiner”: Fall Jenewein wird Chefsache

Tirol
27.06.2017 15:35

Mit der Mindestsicherung in Tirol lässt es sich offenbar gut leben: So könnte man die Schwierigkeiten eines Stubaier Unternehmers, Mitarbeiter zu finden, interpretieren. Seit Tagen sorgen seine Schilderungen von Arbeitsunwilligkeit für Furore im Internet. Jetzt macht LH Günther Platter die Angelegenheit zur Chefsache!

"Der Job ist zu anstrengend, zuhause ist’s angenehmer": Das war nur eines von vielen Kommentaren, die sich Unternehmer Dominik Jenewein bei seiner Suche nach Mitarbeitern anhören musste.  Der Fall schlug und schlägt weiter Wellen. LH Günther Platter hat  den jungen Stubaier nun zu einem Vier-Augen-Gespräch ins Landhaus geladen.

LH Platter: Problem nicht unter Teppich kehren

"Es ist mir wichtig, dass wir Probleme nicht unter den Teppich kehren, sondern sie offen ansprechen und diskutieren", sagte LH Platter. Jenewein habe vieles auf den Punkt gebracht. "Seine Einschätzung, dass wir den Unterschied zwischen Arbeitseinkommen und Sozialleistungen deutlich erhöhen müssen, ist für mich zu hundert Prozent richtig. Wer arbeitet, darf nicht der Dumme sein. Leistung muss sich lohnen. Ich bin überzeugt, dass wir mit der neuen  Mindestsicherung, die ab 1. Juli in Kraft tritt, auf dem richtigen Weg sind", erklärte Platter.

Kein Ausgleich mehr über die Mindestsicherung

Die Kürzung von AMS-Leistungen werde dann beispielsweise nicht mehr automatisch über die Mindestsicherung ausgeglichen. "Trotzdem wird es weitere Maßnahmen brauchen, um Arbeit und Leistung wieder attraktiver zu machen. Diesen Zugang verfolgt auch Sebastian Kurz."

Wirtschaftslandesrätin: Arbeit muss sich lohnen

Auch Wirtschafts-LR Patrizia Zoller-Frischauf meldete sich  gestern zu dem aktuellen Fall zu Wort: "Gerade jetzt ist es für die einzelnen Unternehmen schwierig, Personal zu finden, weil Tirol die niedrigste Arbeitslosenrate aufweist. Es muss jedenfalls gelten, dass sich Arbeit lohnt. Deshalb müssen Arbeitseinkommen und soziale Transferzahlungen stimmig zueinander sein, damit der Anreiz gegeben ist, eine freie Arbeitsstelle auch anzunehmen." Erfolglose Mitarbeitersuche demotiviere die Unternehmen und hindere sie, ihre volle wirtschaftliche Kraft zu entfalten.

Philipp Neuner, Kronenzeitung Tirol

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