Dramatische Rettung

Tour unterschätzt: Auf Höhenweg in Bergnot geraten

Tirol
21.08.2016 18:18

Nächtlicher Einsatz der Bergrettung Mayrhofen für zwei Wanderer aus Deutschland (61 und 63) auf dem Berliner Höhenweg im Zillertal: Die Männer hatten die Tour völlig unterschätzt, trennten sich am Weg und gerieten in Bergnot. Erst um 1 Uhr in der Nacht ging der Notruf ein. Die Einsatzkräfte konnten die Wanderer retten. Mit einem von ihnen mussten sie aber am Berg übernachten.

Samstag Früh starteten die Deutschen bei der Karl-von-Edel-Hütte. Ihr Ziel: die Kasseler Hütte. Mit rund 9 Stunden ist die Etappe angegeben. "Die Männer erzählten, dass sie vom Panorama so beeindruckt waren. Sie haben viel fotografiert und dabei offenbar die Zeit völlig übersehen", schildert Einsatzleiter Andreas Eder von der Bergrettung Mayrhofen.

Notruf um 1 Uhr

Es wurde dunkel und es begann zu regnen. Zu diesem Zeitpunkt hätte den Wanderern klar sein müssen, dass sie ihr Ziel nicht erreichen werden. "Spätestens um 22 Uhr hätten sie den Notruf absetzen müssen. Sie haben aber bis 1 Uhr gewartet. Das hätte bei den Bedingungen mit Regen und Kälte übel ausgehen können", appelliert Eder an Wanderer, nicht zu lange zu warten.

Wanderer war alleine

Nach zwei Stunden Aufstieg erreichten die zwölf Bergretter gegen 3 Uhr einen der Deutschen. Er war unterkühlt, aber unverletzt. Und er war alleine! Eder: "Das Duo hatte sich am Nachmittag getrennt. Der Wanderer wusste nicht, wo sich sein Begleiter befindet." Sechs Bergretter begaben sich mit dem Mann auf den Abstieg. Eder und die anderen Kollegen suchten weiter. "Eine halbe Stunde später haben wir dann den zweiten Mann gefunden. Er hatte bei rund 10 Grad kurze Hosen an, war völlig erschöpft. Die warme Kleidung hatte er im Rucksack. Der Mann meinte, es sei ihm eh warm. Ein Alarmzeichen für uns! Wir haben ihn dann mit Wärmedecken umhüllt und wussten, dass an einen Abstieg nicht zu denken ist", so der Einsatzleiter.

Nacht am Berg

Bis 6 Uhr harrten die Bergretter mit ihrem Schützling auf 2300 Metern aus. Eine Hubschrauberbergung war wegen des Nebels unmöglich. Als der Deutsche sich etwas erholt hatte, ging es zu Fuß ins Tal. Dort angekommen wurde dem Mann erst bewusst, dass es auch sein Kamerad nicht bis zur Hütte geschafft hatte.

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