Tirol Werbung, Standortagentur und Agrarmarketing besser vernetzen - diese Idee klingt einleuchtend, doch die Regierungsspitze musste auf (derzeit noch) wenig konkrete Schlagworte zurückgreifen, um die Funktion von Ex-Uni-Rektor und Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle als "Koordinator" zu erklären.
Bei Regierungsklausuren stehen oft interne Befindlichkeiten im Zentrum des (Medien-)Interesses. Nach dem zweitägigen Treffen von Schwarz-Grün bei Swarovski Optik in Absam überlagerten LH Günther Platter (VP) und Vize Ingrid Felipe (Grüne) derartige Spekulationen. Und zwar mit einer Entscheidung, die in etlichen wichtigen Tiroler Institutionen noch für viel Gesprächsstoff sorgen wird.
Töchterle als Geschäftsführer einer GmbH
Unter dem Schlagwort "Lebensraum 4.0" beschloss die Landesregierung die Gründung einer GmbH mit Geschäftsführer Karlheinz Töchterle, die für eine Vernetzung von Tirol Werbung, Standortagentur und Agrarmarketing sorgen soll. "Es geht um die Zusammenführung der Stärken bei konkreten Projekten", erklärte Platter, der Aufsichtsratschef der GmbH wird (AR-Vize ist Andreas Braun). Töchterle will nicht mehr für den Nationalrat antreten, sein Uni-Job läuft aus.
Platter nannte vier Bereiche für strategische gemeinsame Projekte: Mobilität, Energie & Digitalisierung, Regionalität (mit Tourismus, Landwirtschaft, Gesundheit, Pflege) und Alpine Technologien.
Vermarktung bleibt bei Tirol Werbung
Betont wurde gestern, dass es sich bei Töchterles Amt nicht um einen "Ober-Tirol-Werber" handle. Die Vermarktung aller Ergebnisse liege in den bewährten Händen von Josef Margreiter und seinem Team, versicherte Platter nicht ohne Grund: Denn verfrühte Medienberichte hatten Touristiker zum Handy greifen lassen - um im Landhaus gegen die vermeintliche Stutzung der Tirol Werbung zu protestieren. "Ja, es gab manche Irritationen", gab Platter zu.
Tirol-Haus kommt
Was hat "Lebensraum 4.0" mit dem Tirol-Haus zu tun? Laut Platter sei das neue Gebäude nun neben dem Innsbrucker Casino geplant, wo irgendwann auch die GmbH mit Töchterle ihren Sitz haben werde. Entgegen ursprünglichen Ideen bleibt das Hilton wohl als Hotel erhalten.
Projekte noch wenig konkret
Zu konkreten Projekten gab es noch wenig zu hören. Andreas Braun sinnierte: "Es gibt so viele Synergien im Land. Wenn ich ein Start-up-Unternehmen mit einem TVB zusammenspanne, kann dabei 300 Prozent mehr rauskommen."
Andreas Moser, Kronen Zeitung
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