Kampf gegen Tiwag

Stubaier wollen sich nicht Wasser abgraben lassen

Tirol
27.03.2017 15:28

Für das Kraftwerk Sellrain-Silz will die Tiwag im Stubaital Wasser ableiten. Dagegen laufen die Stubaier Sturm. Allen voran die Touristiker. Sie sehen eine wichtige Attraktion in Gefahr. Laut Studie lockte der Wilde-Wasser-Weg im Vorjahr 250.000 Einheimische und Gäste an. "Leiten sie das Wasser ab, gefährden sie die Zukunft der Region", formuliert es TVB-Chef Sepp Rettenbacher.

Beim Bundesverwaltungsgerichtshof wurde am Montag von der Bürgerinitiative Wilde-Wasser-Weg und der Gemeinde Neustift Beschwerde gegen die geplante Wasserableitung für die Erweiterung des Kraftwerkes Sellrain-Silz eingebracht.

"Wir werden dem Vorhaben mit allen Mitteln Widerstand leisten", geben sich TVB-Obmann Rettenbacher und seine Mitstreiter kämpferisch. Auch bei LH Günther Platter haben die Gegner schon vorgesprochen. Der wolle sich nicht in laufende Verfahren einmischen, habe dieser gemeint. Das Argument lassen die Stubaier nicht gelten. "Wir brauchen ein Zugeständnis! Für die Natur und für die touristische Entwicklung der Region", verweist Hermann Steixner, Obmann des Planungsverbandes Stubaital und BM in Schönberg, auf die Statistik. Demnach gehört das Stubaital mit 40 Prozent Sommernächtigungen zu den Regionen, die nicht auf Gedeih und Verderb vom Winter abhängig sind. Großen Anteil daran habe der Wilde-Wasser-Weg. Der 11,5 Kilometer lange Themenweg entlang der Ruetz wurde laut Zählung der Deutschen Sporthochschule Köln im Vorjahr von 250.000 Naturfans besucht. "Damit kommt der Weg Attraktionen wie den Krimmler Wasserfällen schon nahe", unterstreicht Tourismus-Forscher Hubert Siller die Bedeutung und schließt: "Wenn nur die Hälfte des Wassers abgeleitet wird, ist es vorbei mit der Attraktion."

Von Seiten der Tiwag heißt es, dass zumindest 70 Prozent des Wassers im Bach verbleiben. Den Themenweg sieht man durch die Entnahme nicht in Gefahr.

Claudia Thurner, Kronen Zeitung

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