Patscherkofel neu:

Brisante Details zur Kostenexplosion

Tirol
14.02.2017 16:08

Die am Montag offiziell bekannt gewordene Kostenexplosion beim Projekt "Patscherkofel neu" von zunächst 41 auf nun mindestens 52 Millionen Euro (ein Plus von 25%) basiert auf interessanten Details. Die genauen Zahlen liegen der "Krone" vor. Zudem gibt es noch Bereiche, wo die Kosten alles andere als fix sind.

Die beiden größten Brocken sind wie berichtet die neue Einseilumlaufbahn (EUB) und die so genannten Hochbauten. Bei letzterem stecken die Tal-, die Mittel- und die Bergstation dahinter, die wahrlich hoch gebaut werden. Konnte man bei der EUB u.a. auch aufgrund der Reduzierung um 13 Kabinen den ursprünglich kalkulierten Preis von 14 Millionen € um 1,5 Millionen senken, so explodieren hingegen die Kosten bei den Hochbauten. Von den veranschlagten 12,8 Mill. € auf nun fast 20 Millionen. Interessant: In einer Detailnotiz heißt es dazu: "Die Kostenschätzung erfolgte laut den Vorgaben für einen geladenen Architektenwettbewerb" das heißt übersetzt nichts anders, als dass man eine europaweite Ausschreibung tunlichst vermeiden wollte.

Abbruch bestehender Anlagen kostet viel mehr

Äußerst interessant ist auch, dass ursprünglich für den Abbruch der bestehenden Anlagen etc. 400.000 € veranschlagt wurden. Nunmehr geht man von 1,15 Millionen aus. Das ist eine Verteuerung um fast 200 Prozent (!). Auch hier interessant: Am Montag verwies man vor den Medien darauf, dass man für die alten Anlagen sogar noch Erlöse bekomme die unglaublichen Mehrkosten für deren Abbau blieben aber unerwähnt. Wobei auch hier Details zum Schmunzeln sind: Denn für den längeren, moderneren Olympiaexpress (Vierer-Sessellift mit Schutzhaube) gibt es gerade einmal 10.000 €. Für die sogenannte Panoramabahn (Vierer-Sessellift ohne Schutzhaube) 550.000 Euro. Wie das lief, können wohl nur "Experten" erklären.

Beschneiungsanlage und Energie als Kostentreiber

Ziemlich "dick" kommt es bei der geplanten Beschneiungsanlage und dem Pistenbau. Hier wurden zunächst 1,7 Millionen Euro veranschlagt. Nun kostet dieser Teilbereich plötzlich um 900.000 Euro mehr (fast 50%). Ebenfalls interessant: Es gibt am Innsbrucker Hausberg bereits eine Beschneiungsanlage. Freilich hat diese in jüngster Zeit nicht immer ganz überzeugende Dienste geleistet. Ebenfalls explodiert sind auch die Kosten in Sachen Energieversorgung (Strom, Lichtwellenleiter-Kabel LWL und W-Lan). Hier wurden ursprünglich 1,2 Millionen € budgetiert, nunmehr sind es fast 2 Millionen (um über 60% mehr).

Drei Millionen Euro vorsichtshalber bereits als Reserve

Ein kleiner finanzieller Nachschlag: Vorsichtshalber wurden bereits drei Millionen € für "unvorhergesehene Kosten" reserviert. Denn für einige Kostenpunkte liegen noch nicht 100prozentig verbindliche Angebote vor. Es kann also finanziell gesehen noch sehr spannend werden. . .

Claus Meinert/Tiroler Krone

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