Heute unvorstellbar

Vor 100 Jahren stand der Weltkrieg vor der Tür

Die Landeshauptleute der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino, Rossi, Platter und Kompatscher (re.).

(Bild: Christian Forcher)

Mit der Kriegserklärung Italiens an die Monarchie am 23. Mai 1915 – am Samstag vor genau 100 Jahren – wurde Tirol von einem Moment zum anderen zum Kriegsgebiet! Im Rahmen einer Gedenkveranstaltung kämpfen die drei Landeshauptleute Platter, Kompatscher und Rossi am Samstag gegen das Vergessen an.

"Das Vergessen nährt die Unbekümmertheit" – unter diesem Motto steht das Landesgedenken am kommenden Samstag am Landhausplatz. "Vor 100 Jahren konnte sich noch niemand vorstellen, welch unermessliches Leid mit dem Krieg auf die Menschen zukommen würde. Für das Land Tirol bedeutete der Erste Weltkrieg auch die schmerzhafte Zerreißung des Landes", so Günther Platter im "Krone"-Gespräch.

Schmerzvolle, aber richtige Lehren

Europa habe, so Platter weiter, aus zwei verheerenden Weltkriegen schmerzvolle, aber richtige Lehren gezogen: "Die Europäische Einigung ist ein einzigartiges Friedensprojekt und es existiert ein von allen vernünftigen Kräften getragener Grundkonsens für ein friedliches Zusammenleben. Die Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino gilt zurecht als Vorzeigemodell für ein friedvolles, zukunftsweisendes Miteinander. Unsere Aufgabe ist es, diese Zusammenarbeit weiter zu verstärken und auszubauen – zum Wohle der Bevölkerung heute und in der Zukunft und als wichtigen Beitrag des Friedens in Europa!" Wo damals erbittert gekämpft wurde und die Bevölkerung die unvorstellbaren Schrecken und Leiden eines Krieges miterleben mussten, herrscht heute Frieden und Wohlstand!

"Brücken für den Frieden"

Bei der Gedenkveranstaltung (Programm unten) werden die drei LH Platter, Arno Kompatscher und Ugo Rossi "Brücken für den Frieden" bauen. "Wir werden nicht nur den Kriegsopfern gedenken, sondern auch an einer friedlichen Zukunft weiterbauen. Die Erinnerung an die Schrecken des Krieges soll uns in unserem Einsatz für Frieden und Freiheit und gegen jede Form von Radikalismus bestärken", schließt Platter.