Platter im Interview

Tiroler VP stellt 234 der 279 Bürgermeister

Tirol
07.02.2016 15:51

VP-Obmann LH Günther Platter will die Vormachtstellung seiner Partei bei den Gemeinderatswahlen, die am 28. Februar stattfinden, weiterhin halten.

Krone: Wie ist der Status quo aus Sicht der Tiroler VP in den Gemeinden?

VP-Obmann LH Günther Platter: Keine andere Partei ist so stark mit den Gemeinden Tirols verwurzelt wie die Tiroler Volkspartei. Mit mehr als 80 Prozent aller Bürgermeister und mehr als 70 Prozent aller Gemeinderäte ist sie die Bürgermeister- und Gemeinderatspartei schlechthin. Während sich politische Mitbewerber vielfach nur auf die Ballungszentren konzentrieren, haben wir den Anspruch, in jeder Gemeinde Tirols anzutreten. Nicht aus Selbstzweck, sondern weil es unserer Überzeugung entspricht, auf jeder politischen Ebene eine Verantwortung zu übernehmen.

Wie viele Bürgermeister und Gemeinderäte stellt die Tiroler VP?

Die Tiroler Volkspartei stellt derzeit in 234 von 279 Tiroler Städten und Gemeinden den Bürgermeister. Zudem bekennen sich 2627 von insgesamt 3714 Gemeinderäten zur Tiroler Volkspartei.

Kein Parteigeld, aber Beratungsgespräche

Wieviel Geld gibt die Tiroler VP für die Gemeinderatswahlen aus?

Die einzelnen Listen und Gemeindeparteien organisieren und finanzieren ihre Wahlkämpfe selbst. Über die Landespartei bieten wir aber Beratungsgespräche an und unterstützen die einzelnen Listen - falls es gewünscht wird - strategisch, inhaltlich und grafisch.

Wo sind die Hochburgen der Tiroler Volkspartei?

Die Tiroler Volkspartei ist als einzige politische Kraft flächendeckend in allen Teilen des Landes fest verankert. Wir haben das klare Ziel, dass das auch nach der heurigen Bürgermeister- und Gemeinderatswahl so bleibt und ich bin zuversichtlich, dass uns das auch gelingen wird.

"Wollen Gemeinden zurückerobern"

Gibt es weiße Flecken bzw. wo hat die ÖVP noch Aufholbedarf?

Trotz Mehrheiten in den Gemeinderäten haben wir 2010 in einigen Gemeinden das Bürgermeisteramt verloren. Auch wenn wir im Gegenzug Städte und Gemeinden wie Landeck, Imst oder Jenbach von der SPÖ gewinnen konnten, ist es unser Ziel, auch in den Gemeinden, in denen es 2010 nicht so gut gelaufen ist, wieder auf die Siegerstraße zurückzukehren.

Die Gemeinderatswahlen haben hohen Stellenwert

Wie wichtig ist die Wahl aus Sicht der Partei bzw. aus Ihrer persönlichen Sicht?

Unsere Mandatare und Funktionäre in den Städten und Gemeinden bilden das starke Fundament, auf dem die Tiroler Volkspartei steht. Die Wahl hat deshalb für uns als Partei, aber auch für mich persönlich als Landesparteiobmann, einen ganz besonderen Stellenwert. Wir möchten mit einem starken Ergebnis bei der Bürgermeister- und Gemeinderatswahl die Weichen stellen, um unseren erfolgreichen Tiroler Weg fortzusetzen.

Wie schwer war es für die Tiroler Volkspartei, Kandidaten zu finden?

Bis auf wenige Ausnahmen war es nicht schwierig. Ich habe das Gefühl, dass die Bereitschaft, in seiner Heimat politische Verantwortung zu übernehmen, nach wie vor gegeben ist.

Gibt es Vorgaben der Landespartei für die einzelnen Listen in den Gemeinden?

Nein, die Listen in den Städten und Gemeinden arbeiten selbstständig. Im Gegensatz zu anderen Parteien machen wir unseren Ortsparteien keine politischen Vorgaben. Die Herausforderungen sind in allen Gemeinden unterschiedlich und nicht übertragbar. Konzepte, die in einer Nachbargemeinde Sinn machen, passen ein paar Kilometer weiter schon wieder nicht mehr. Die Kandidatinnen und Kandidaten wissen selbst am besten, welche Themen in ihren Gemeinden am wichtigsten sind.

Wo werden Sie selbst am Tag der Gemeinderatswahl sein?

Nach der Stimmabgabe in meiner Heimatgemeinde Zams werde ich die Entwicklung der Tiroler Bürgermeister- und Gemeinderatswahlen in Innsbruck mitverfolgen.

Ich hoffe auf eine hohe Wahlbeteiligung

Haben Sie einen Wunsch bezüglich der GR-Wahlen?

Ich wünsche mir, dass sich Tirolerinnen und Tiroler in großer Zahl an der Bürgermeister- und Gemeinderatswahl beteiligen. Sowohl als Wählerinnen und Wähler als auch aktiv als Kandidatinnen und Kandidaten. Die Demokratie in unseren Städten und Gemeinden braucht eine breite Basis. Bei keiner anderen Wahl hat man die Gelegenheit, so unmittelbar die Entwicklung seiner Heimatgemeinde mitzugestalten. Und als Landesparteiobmann wünsche ich mir am 28. Februar natürlich auch ein gutes Ergebnis für die Tiroler VP.

Kommunalpolitiker wichtig für Landtag

Ist es sinnvoll, dass Bürgermeister auch im Landtag sitzen? Wenn ja, warum?

Ich bin davon überzeugt, dass es wichtig ist, Personen mit kommunalpolitischer Verantwortung im Landtag zu haben. Es würde viel an Erfahrung und Know how verloren gehen, wenn man Bürgermeister vom Landtag ausschließen würde. Zudem halte ich ein solches Ansinnen auch demokratiepolitisch für bedenklich.

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