Mann (53) verurteilt

Prozess um Explosion in Zirler Gartenlaube

Tirol
20.04.2015 16:41
Die Unachtsamkeit bei der Entsorgung eines hochexplosiven Gemisches kostete Ernst Peer (64) sein Bein. Der Besitzer einer Gartenlaube in Zirl war auf die ausgeschüttete Substanz getreten – das hatte genügt. Am Montag wurde der Verursacher verurteilt.

Nichts ahnend hatte Ernst Peer am 2. Jänner seine Gartenlaube in Zirl betreten. Der 64-Jährige ging über den Kiesboden und plötzlich flog er durch die Luft. Der laute Knall erschütterte das halbe Dorf, die Polizei hatte keine Ahnung von der Ursache und sperrte das Gebiet großräumig ab.

Substanz zum Anfeuern des Ofens

Bei den Ermittlungen stellte sich heraus, dass Bekannte, denen Peer die Laube zur Verfügung gestellt hatte, dort mit gefährlichen Substanzen hantierten. Wir wollten ein Gemisch zum Anfeuern des Ofens fabrizieren“, sagte der "Mixer" (53). Was er nicht wusste: Er hatte – aus handelsüblichen Zutaten – ein hochexplosives Gemisch hergestellt. Das er dann am Kiesboden "entsorgte". So lange das Gemisch feucht und flüssig ist, sei es kein Problem, sagte der Gutachter am Montag beim Prozess am Innsbrucker Landesgericht. Doch wenn es trocken wird, kristalliert die Substanz aus und dann wird sie höchst gefährlich. Da genügt dann die bloße Reibung, um eine Detonation auszulösen. Das tat Peer, indem er auf die Substanz, die zwischen den Kieselsteinen ausgeschüttet war, trat.

Geld- und bedingte Haftstrafe

Der 53-Jährige "Mixer" wurde zu 6 Monaten Haft auf Bewährung und 760 Euro Geldstrafe verurteilt. Dazu muss er dem Opfer 3000 Euro Teilschmerzensgeld bezahlen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

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