Eines vorweg: Die Unterbringung in Notquartieren in Tirol ist für die meisten Flüchtlinge nur eine Zwischenstation. Der Großteil ist nicht davon abzubringen, sich weiter nach Norden durchzuschlagen.
Geschnappt, aber letztlich doch Richtung Ziel unterwegs – wie kommt es dazu? "Bei Aufgriffen zwischen Innsbruck und dem Brenner können wir Flüchtlinge in der Regel sofort nach Italien abschieben", erklärt Baumgartner. Die nun zu erwartenden Aufgriffe passieren aber nahe Kufstein (aufgrund der verschärften deutschen Kontrollen in Reisezügen und auf der Straße).
"Diese Flüchtlinge werden uns von den Deutschen in Kufstein übergeben. Mit Italien müssen wir erst ein formelles Zurückschiebeabkommen schließen, das dauert", so Baumgartner.
Im Notquartier, aber rechtlich auf freiem Fuß
In den provisorischen Unterkünften (Mehrzweckhalle Schwoich und die Turnhalle Langkampfen) können die Flüchtlinge nicht festgehalten werden. "Es handelt sich um eine rein humanitäre Unterbringung, die Menschen sind auf freiem Fuß", erklärt Baumgartner.
Nur Unterbrechung auf Weg nach Deutschland
In der Folge erhalten die Flüchtlinge einen Bescheid, dass sie widerrechtlich in Österreich sind und sich in 14 Tagen zwecks Rückschiebung nach Italien melden müssen. In der Realität verschwinden 90 Prozent der Betroffenen in dieser Zeit. "Sie versuchen erneut nach Deutschland zu gelangen, vielleicht warten sie das Ende der intensiven Grenzkontrollen ab. Nur ein Bruchteil sucht erfahrungsgemäß in Österreich um Asyl an", weiß der Fremdenpolizist.
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