Drama in Kitzbühel

Feuerwehrmann starb im Kampf gegen Unwetter

Tirol
29.05.2016 21:21

Unwetter-Inferno in weiten Teilen Österreichs! Von Tirol bis ins Burgenland wüteten Hagelgewitter, die viele Bewohner und die Feuerwehren auf härteste Proben stellten. Besonders betroffen war die Region Kitzbühel, wo die benachbarte Truppe aus Aurach zu Hilfe eilte, um Keller auszupumpen. Dabei erlitt Feuerwehr-Kassier Hubert Hacksteiner einen Herzinfarkt. Für ihn kam leider jede Hilfe zu spät.

Von heftigen Sturmböen begleitet zog Samstag Nachmittag ein ebenso heftiges Unwetter über das Unterland. Die Gewitterzelle entlud sich   kurz vor 17 Uhr vor allem im Bezirk Kitzbühel. Die Hagelgeschosse erreichten bis zu drei Zentimeter Durchmesser. Kurz zuvor hatte Starkregen eingesetzt, binnen Minuten liefen Keller voll. In Kitzbühel erwischte es auch ein Lebensmittelgeschäft im Zentrum.

Drama vor dem Auspumpen eines Kellers

Um einen Keller auszupumpen, kam die Feuerwehr Aurach den Kameraden im benachbarten  Kitzbühel zu Hilfe.  Dabei kam es zur Tragödie um Feuerwehrmann und Kassier Hubert Hacksteiner (60): "Er parkte das Einsatzfahrzeug vor dem Gebäude und brach plötzlich zusammen", schildert Feuerwehrkommandant Andreas Wurzenrainer, der im Urlaub vom Drama erfuhr. Die Kameraden und der sofort alarmierte  Notarzt versuchten verzweifelt, das Leben des langjährigen Florianijüngers zu retten  - doch er erlag noch am Einsatzort einem Herzinfarkt. "Die Gruppe war  tief betroffen und wurde abgelöst. Wir alle sind tieftraurig. Hubert war ein Feuerwehrmann mit Leib und Seele. Auch zwei Söhne sind bei der Feuerwehr", sagte Wurzenrainer zur "Krone".

Blutige Kopfwunden durch Hagelgeschosse

Mitten in diese Naturkatastrophe geriet - ebenfalls in Kitzbühel - eine 72-jährige Wanderin aus Norwegen. Die Skandinavierin wurde nahe des Gasthofs Einsiedelei beim Wandern von den Hagelgeschossen überrascht. Die bedauernswerte Urlauberin erlitt Rissquetschwunden am Kopf. Sie wurde mit dem Notarzthubschauber ins Krankenhaus St. Johann geflogen. Schlimm zugerichtet hat der Hagel im Raum Kitzbühel auch unzählige Gärten. Zudem erwischte es viele Autos, die entweder Dellen erlitten oder bei denen sogar Scheiben zu Bruch gingen.

Unwetterfront zog weiter Richtung Osten

Von dem dramatischen Wettersturz waren auch weite Teile Niederösterreichs betroffen. Die von Tirol nach Osten ziehende Gewitterzelle hinterließ ihre  Spuren in den Feldern und überschwemmte lokal Straßen. Blitzschläge setzten sowohl in Amstetten als auch in Melk Bauernhöfe in Brand. In Baumgartenberg bei Nöchling standen 140 Feuerwehrleute im Einsatz, um eine brennende Maschinenhalle zu löschen.  Nicht minder schlimm die Situation in Bad Ischl (OÖ): Dort standen wegen des Starkregens ganze Straßenzüge und Keller unter Wasser. Heute ist in Tirol mit weiteren Regenschauern zu rechnen. Blitz, Hagel  und Donner sind laut den Vorhersagen aber nur noch in Osttirol wahrscheinlich.

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