18 Monate alter Bub

“Es ist ein Wunder, dass er den Sturz überlebte!”

Tirol
21.08.2015 16:15
Für Erleichterung sorgen die aktuellsten Details zum Gesundheitszustand jenes türkischstämmigen Buben (18 Monate alt), der vor gut einer Woche einen 11-Meter-Sturz aus einem Wohnblock in Telfs überlebte – die "Krone" berichtete. Seit Anfang der Woche atmet er selbstständig, ist wach und redet bereits ein paar Worte.

"Es grenzt an ein Wunder, dass Yusuf diesen Sturz überlebt und ihn noch dazu relativ gut überstanden hat", stellt Uwe Klingkowski, Leiter der Kinder-Intensivstation an der Universitätsklinik Innsbruck, fest. Es war vermutlich die Art und Weise, wie das Kleinkind aus dem Fenster seines Kinderzimmers stürzte, die ihm das Leben rettete. "Er prallte nicht mit dem Hinterkopf, sondern seitlich und vor allem mit dem Kiefer auf den Asphalt auf. Dadurch wurde das Gehirn nicht allzu schwer in Mitleidenschaft gezogen. Das könnte sein großes Glück gewesen sein", schildert Klingkowski.

Kindliches Polytrauma

Die Verletzungen sind dennoch schwer. Der Mediziner spricht von einem Polytrauma. "Der Bub erlitt mehrere lebensbedrohliche Verletzungen wie einen Unterkieferbruch, Rippenbrüche und Prellungen an der Lunge und am Herzen. Vor allem durch den Kieferbruch verlor er viel Blut. In Bezug auf das Gehirn gab es jedoch rasch Entwarnung."

Er ist wach, redet bereits und trinkt sein Fläschchen

Yusuf bleibt voraussichtlich noch bis nächste Woche auf der Kinder-Intensivstation. Sein Zustand ist stabil. "Er redet schon ein paar Wörter, trinkt sein Fläschchen und schläft in der Nacht relativ gut. Zwischendurch ist er noch aufgewühlt und dann schreit und weint er, aber er lässt sich von seiner Mama immer beruhigen", erklärt der leitende Arzt. In den nächsten Tagen wird entschieden, ob der kleine Bub weitere Operationen benötigt. Ob er bleibende Schäden davongetragen hat, lasse sich frühestens in einem Jahr genau feststellen.

"Es war ein Kraftakt"

Auch für den behandelnden Notarzt Hannes Dejaco war dieser Einsatz nicht alltäglich: "Ein kindliches Polytrauma zählt zweifellos zu den schwierigsten Sachen. Allein schon bei einem Kleinkind die Venen zu treffen, ist herausfordernd. Zudem waren die Angehörigen außer sich, was die Situation nicht erleichterte." Und er ist sich sicher: "Wären wir fünf Minuten später gekommen, hätte er nicht überlebt."

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