Stiftung Marienheim

Ein Haus voller Hoffnungen für Angehörige

Tirol
29.06.2016 15:33

Seit 25 Jahren nützen Angehörige von schwerkranken Patienten die Stiftung Marienheim (Vita) neben der Uniklinik in Innsbruck als reinen Zufluchtsort. Betroffenheit, aber auch Hoffnung und Trost treffen dort aufeinander.

Es ist ein herzlicher Empfang, der einem von den fünf Mitarbeitern und 20 Ehrenamtlichen beim Betreten der Wohngemeinschaft bereitet wird. Ein Empfang, der vor allem für die Gäste enorm wichtig ist: Er gibt ihnen die nötige Motivation für den bevorstehenden, harten Tag.

Betroffene aus vielen Ländern

Es sind nämlich tragische Gründe, warum Tiroler gleichermaßen wie etwa Vorarlberger, Salzburger, Südtiroler, Deutsche, Neuseeländer, Chinesen und Vietnamesen Unterschlupf in der Stiftung Marienheim suchen. "Angehörige liegen teils wochenlang aus welchen Gründen auch immer in der Klinik. Und da ihnen unsere Gäste in dieser schweren Zeit ganz nahe sein möchten, viele jedoch nicht in der Nähe wohnen, nehmen wir sie auf", erklärt Leiterin Bianca Brandner im "Krone-Gespräch".

Ergreifende Erlebnisse

So zum Beispiel Johannes aus Burgenland, dessen 18-jähriger Sohn Andreas an Skoliose leidet. "Der Vater wohnt für rund drei Wochen bei uns, da sein Sohn an der Klinik operiert wird", sagt Brandner. Wesentlich länger war vor kurzem eine Mutter aus Vorarlberg untergebracht. "Ihr 13-jähriger Sohn erlitt einen Leukämie-Rückfall. Sie belegte für rund drei Monate ein Zimmer bei uns", schildert die 62-Jährige. Die Schicksalsschläge der Gäste gehen Brandner auch schon mal ans Herz. "Wir hatten eine Frau hier, deren Mann, Mutter sowie älteste Tochter innerhalb von drei Jahren verstorben sind. Es ist übermenschlich, wie sie die Situation gemeistert hat", erzählt die Leiterin.

Bisher 320.000 Gäste

Die Idee dazu entstand im Jahre 1991. Seither ist das Wohnhaus gut ausgelastet. "An 365 Tagen im Jahr ist jedes einzelne der insgesamt 26 Doppelzimmer zumindest mit einer Person belegt. In den vergangenen 25 Jahren wurden so nicht weniger als 320.000 Betroffene beherbergt", ergänzt Brandner. Die Kosten für die Unterbringung sind überschaubar. "Wir verlangen 22 Euro pro Person und pro Nacht. Für die Benützung des zweiten Bettes im Zimmer verrechnen wir 10 Euro pro Nacht, für eine dritte Person im Zusatzbett 5 Euro", verdeutlicht Brandner.

Finanzielle Unterstützung

Dabei kommen viele Vereine für die Kosten auf. "Es gibt Fälle, in denen die Klinik selbst einspringt. Auch die Kinderkrebshilfe sowie Institutionen in Süd- und Osttirol übernehmen Zahlungen", so Brandner. Und für alle jene, die sich dennoch in einer finanziell schwierigen Lage befinden, "suchen wir stets nach Lösungen", verrät die Leiterin. Nähere Informationen unter www.marienheim.at

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