Der Schwarze Block

Ein Handbuch für die Chaoten am Brenner

Tirol
21.05.2016 20:59

Vor knapp 14 Tagen herrschten am Brenner kriegsähnliche Zustände. Hunderte Demonstranten - darunter viele gewaltbereite - lieferten sich mit der Polizei eine regelrechte Schlacht. Mitten drin auch der sogenannte "Schwarze Block". Wer glaubt, diese vermummten Irren sind chaotisch organisiert, irrt. Es gibt sogar ein Handbuch mit Tipps und Empfehlungen, wie man sich im Falle einer Polizeiverhaftung etc. zu verhalten hat.

Die nach außen hin als wilde, angsteinflößende Chaoten auftretende gewaltbereite Horde, die sich vor 14 Tagen am Brenner eine regelrechte Schlacht mit der Polizei lieferte, ist nach innen alles andere als chaotisch. Ganz im Gegenteil: Diese Demonstranten, die auch "Schwarzer Block" genannt werden, sind bestens durchorganisiert.

Viele Tipps und Tricks nachlesbar

In einem 56 Seiten umfassenden Handbuch, das der "Krone" vorliegt und den netten Titel "Deine Rechte" hat, findet man Tipps, Ratschläge, Verhaltensregeln etc. im Umgang mit der Polizei. Vor allem, wenn es richtig ernst wird, also bei Ausschreitungen und Verhaftungen. In der Präambel steht zu lesen: "Lerne dich zu wehren, lass’ dich nicht einschüchtern, auch wenn dir der Wind ab und zu ziemlich heftig entgegen bläst."

Hier ein bunter Auszug:

  • In der Einleitung heißt es: "Wir (egal welchen Pass wir haben) müssen der Polizei auf die Finger schauen. Augen auf, statt wegschauen. Wir müssen uns gegenseitig helfen, Mut machen und informieren.
  • Die Polizei hat das Recht, deine Personalien zu kontrollieren. Polizisten müssen dir aber auf Anfrage ihren Namen sagen.
  • Grundsätzlich empfehlen wir allen, der Polizei gegenüber die Aussage zu verweigern. Die besten Antworten gegenüber der Polizei lauten: "Ich habe nichts zu sagen" oder "Ich verweigere die Aussage".
  • Angeben musst du nur deine Personalien (Name, Geburtsdatum, Adresse, Heimatort, Beruf). Nicht angeben musst du, woher du kommst, wohin du gehst, Arbeitgeber, Hobbies etc.
  • Bleibe cool, lass dich weder einschüchtern noch provozieren, genau das wollen sie erreichen.
  • Durchsuchungen in der Öffentlichkeit (z.B. bis auf die Unterhosen ausziehen) sind nicht gestattet. Du kannst verlangen, dass dich die Polizei im Auto oder am Posten durchsucht.
  • Wirst du vor, während oder nach einer Demo festgenommen, kannst du dich weigern, dass dir Fingerabdrücke abgenommen oder Fotos gemacht werden.
  • Handschellen oder Fesseln sind nur zulässig, wenn Fluchtgefahr oder eine gewalttätige Auseinandersetzung befürchtet wird. Wenn die Handschellen zu eng sind, verlange Lockerung.
  • Zum Finale des Buches gibt es dann noch einen Leitfaden, wie man ein Erinnerungsprotokoll verfasst - für spätere rechtliche Vorgangsweise gegen die Polizei.
  • Last but not least wird diese "Rechtsinfo" für Chaoten auf Französisch, Spanisch, Italienisch, Albanisch und im Bedarf auch auf Arabisch angeboten
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