Paulusladen Reutte

Der etwas andere Supermarkt

Mitarbeiterin Maria Biber, Karl Gratl und Rotkreuz-Obmann Matthias König beim Befüllen der Regale.

(Bild: Winkler)

Weitgehend unbemerkt vom Trubel gibt es im Zentrum von Reutte ein Lebensmittelgeschäft der besonderen Art - den Paulusladen. Dort können jene Außerferner einkaufen, die wenig im Geldbörserl haben und im Alltag jeden Euro zweimal umdrehen müssen. Einwandfreie Waren gibt es dort um mindestens 50% billiger…

Hohe Lebensmittelpreise, kaum noch leistbare Miet- und Heizkosten: Immer mehr Tiroler - egal ob Familien, Pensionisten oder Alleinstehende - tun sich schwer, Monat für Monat finanziell einigermaßen über die Runden zu kommen.

Dass derart in Not geratene Menschen nicht hungern müssen, ist Sozial-Projekten der besonderen Art zu verdanken. Was in Innsbruck der Sozialmarkt mit bereits über 3000 Kunden ist, ist in Reutte der Paulusladen. Dort werden einwandfreie Produkte um mindestens 50 Prozent billiger angeboten. "Wir wollen in erster Linie den täglichen Bedarf an Grundnahrungsmitteln von Menschen mit niedrigem Einkommen sicherstellen", betont Obmann Karl Gratl.

240 Einkaufsberechtigte

Die große Nachfrage bestätigt die Notwendigkeit des Ladens: Aktuell sind dort an die 240 Außerferner einkaufsberechtigt. Tendenz steigend! Eine Mitgliedskarte erhalten jene, deren Einkommensgrenze bei 961 Euro liegt. Ehepaare dürfen zusammen nicht mehr als 1440 Euro pro Monat verdienen.

Unbürokratische Hilfe

Der Laden steht freilich nicht in Konkurrenz zu anderen Geschäften. Im Gegenteil: "Wir arbeiten mit fast allen regionalen Händlern und Bäckern zusammen und bekommen zudem Hilfe durch Patenschaften. Einzigartig ist die Kooperation mit dem Roten Kreuz, welches den Transport der Waren übernimmt." Das sei nicht überall in Tirol so…