Flüchtlingsbilanz

50.000 Illegale kamen im Vorjahr über den Brenner

Tirol
13.02.2016 10:13

Eine erschreckende Flüchtlingsbilanz präsentierte Freitag die Tiroler Polizei! Im Vorjahr reisten an die 50.000 Illegale über den Brenner - nur rund 7500 davon gingen heimischen Beamten in die Fänge. Enorm ist auch der Zustrom von Transitflüchtlingen, die über den Balkan nach Tirol kamen. Schon 72.000 wurden gezählt.

10.268 an der Zahl - so viele Illegale hat die Polizei im Vorjahr in ganz Tirol aufgegriffen. Das ist eine Steigerung von 44,5 Prozent im Vergleich zu 2014! Mit über 7500 Flüchtlingen wurde der Großteil davon entlang der Brennerroute erwischt - meist in internationalen Reisezügen. Wer glaubt, dass nicht mehr Illegale diese Route Richtung Deutschland und Skandinavien wählten, irrt gewaltig. Laut Landespolizeidirektor Helmut Tomac dürften im Vorjahr insgesamt knapp 50.000 Flüchtlinge über den Brenner gereist sein. 42.000 schafften es durch Tirol bis nach Bayern - zumindest so viele gingen dort der deutschen Polizei in die Fänge. "Die Dunkelziffer dürfte jedoch weitaus höher sein", ergänzt Tomac.

Zurückzuführen ist dies wohl vor allem auf die nicht vorhandenen Grenzkontrollen am Brenner. "Wir dürfen ja gar nicht alle Züge kontrollieren", betont der Landespolizeichef weiter. Apropos Grenzkontrollen: Es ist wohl nur noch eine Frage der Zeit, bis es solche am Brenner gibt. Tomac und Erich Lettenbichler, Leiter der Einsatz-, Grenz- und Fremdenpolizeilichen Abteilung, rechnen heuer mit einer weiteren Steigerung der Flüchtlingszahl.

Rund 150.000 Afrikaner sind bereits "startklar"

Vor allem aus dem nord- und zentralafrikanischen Raum sei mit einem Ansturm zu rechnen. "Rund 150.000 Personen sind bereits startklar für eine Meeres-Überfahrt nach Italien."

72.000 Transitflüchtlinge seit Mitte Oktober 2015

Nicht nur über den Brenner, auch von der Steiermark und Kärnten strömten Tausende Flüchtlinge, die vom Balkan kommend dort die Grenze überquerten, nach Tirol. Insgesamt wurden in den Transitquartieren in Kufstein und Co. im Vorjahr 53.097 Flüchtlinge vor ihrer Weiterreise nach Deutschland versorgt. An Spitzentagen hätten es die Exekutive und die Helfer mit 1600 Schutzsuchenden und mehr zu tun gehabt.

Das neue Jahr begann, wie das alte endete: Im Jänner zählte die Tiroler Polizei bereits wieder 18.873 Transitflüchtlinge. Eine Zahl, die auf ein weiteres Rekordjahr schließen lässt.

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