Urteil in Salzburg

“Zwergeselstreit”: Tiere gehören Gut Aiderbichl

Tierecke
29.08.2013 11:45
Gut sechs Monate nach dem letzten Verhandlungstag liegt nun das schriftliche Urteil im skurrilen Salzburger Rechtsstreit um drei Zwergesel vor. Eine Zivilrichterin hat die Tiere jetzt dem Tiergnadenhof Gut Aiderbichl in Henndorf zugesprochen.

Laut der Richterin liegt - ausführlich begründet - eine Schenkung vor. Die Klägerin, die sich als rechtmäßige Besitzerin der Esel sieht und die Tiere zu sich nach Hause holen wollte, hat nun vier Wochen Zeit, Einspruch gegen das Urteil zu erheben.

Wem gehören die Zwergesel?
Beim Verfahren ging es um die Frage, wem die Tiere gehören. Eva G., die Frau lebt im Mühlviertel, hatte den Tiergnadenhof auf Herausgabe der Tiere geklagt. Die 58-Jährige sah sich als die rechtmäßige Besitzerin, Aiderbichl-Chef Michael Aufhauser dachte aber nicht daran, die Esel ziehen zu lassen.

"Sie hat uns die Esel geschenkt"
"Die Frau hat uns die Esel damals geschenkt. Wir sind weder ein Tierheim noch eine Tierpension. Wir sind ein Gnadenhof, wo die Tiere bis an ihr Lebensende bleiben", meinte er zuletzt. Es widerspreche den Statuten, die Esel zurückzugeben.

Tiere wurden Publikumslieblinge
Tatsächlich hatte die Tierfreundin im September 2007 zwei Zwergesel von einem Viehhändler freigekauft. Weil sie für "Tina" und "Moritz" krankheitsbedingt nicht sorgen konnte, suchte sie für ihre beiden Schützlinge kurzfristig Asyl. Aufhauser erklärte sich damals bereit, die Tiere direkt vom Händler zu übernehmen. Auf Gut Aiderbichl kam kurz darauf auch Esel-Nachwuchs "Donna-Anna" zur Welt, das Trio entwickelte sich zu Publikumslieblingen.

Klägerin will gegen Urteil berufen
Doch seit bald vier Jahren fordert G. "ihre" Tiere zurück - und brachte im September 2011 schließlich Klage ein. Den Richterspruch findet sie "schrecklich". Sie kündigte an, in Berufung zu gehen. Und noch etwas dürfte weiter für verhärtete Fronten sorgen: G. beklagte, dass ihr Aufhauser drei Tage nach der letzten Gerichtsverhandlung im vergangenen März die Tierpatenschaften, die sie für die Esel innehatte, gekündigt habe. "Und er hat gegen mich ein Betretungsverbot für Gut Aiderbichl ausgesprochen."

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