Chefin in Schönbrunn

Zu Besuch bei Zoodirektorin Dagmar Schratter

Tierecke
14.04.2014 08:48
Dagmar Schratter hat einen der schönsten Arbeitsplätze der Welt: Die gebürtige Kärntnerin ist Chefin im Tiergarten Schönbrunn in Wien.

240 Mitarbeiter hören auf Schratters Kommando, die rund 8.000 Tiere weniger. Und so lässt Frau Direktor manchmal alles stehen und liegen, wenn sich bei ihren Schützlingen Besonders tut. Etwa wenn Panda-Bub "Fu Bao" erstmals in die weite Welt hinaus darf. Von den schwarz-weißen Pandas ist es nicht weit zu den Roten Pandas – sie sind nicht miteinander verwandt. Dann kommen die Giraffen, ihr spezieller Freund, der Ameisenbär, und schließlich die seltenen Haustierrassen.

Erhalt alter Rassen ein Anliegen
"Hallo, Helga!", begrüßt Schratter eine zutrauliche Eselin. Deren Kollegin, eine langhaarige Poitou-Eselin, hört auf den schönen Namen "Amelie" und weiß, dass die Frau Direktor immer Karotten zum Naschen mitbringt. Der Erhalt seltener Rassen ist Schratter ein Anliegen: "Die seltenen Nutztiere, vor allem die Ziegen, sind mir eigentlich am liebsten." Die Fürsorge gilt aber nicht nur heimischen Viechern: Ein Teil des Erlöses aus den Eintrittsgeldern geht an internationale Natur- und Artenschutzprojekte.

Der Tiergarten boomt
Dank geschicktem Marketing boomt der Tierpark mit 2,2 Millionen Besuchern im Jahr. In den Achtzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts stand der 1752 gegründete Tiergarten aber schon vor dem Aus. Doch dann kam der bereits legendäre Zoodirektor Helmut Pechlaner und mit ihm Dagmar Schratter. Die veralteten Gehege wurden erneuert, die Tierhaltung auf den neuesten Stand gebracht. Der Lohn: Der Schönbrunner Tierpark wurde bereits drei Mal zum besten Zoo Europas gekürt.

Seit 2007 ist Schratter die Chefin
2007 zog sich Pechlaner in die Pension zurück. Seither ist Schratter die Chefin des Millionen-Unternehmens, das sich "zwischen 90 und 100 Prozent" aus Ticket-Einnahmen, Sponsoren, Patenschaften und Verpachtung selbst erhält. In ihre Heimatstadt Klagenfurt verschlägt es die studierte Zoologin immer seltener: "Früher war die Osterjause ein Fixpunkt. Meine Neffen und Nichten leben aber mittlerweile in Wien, jetzt kommt die Osterjause zu uns." Nur der jährliche Alm-Urlaub ist Fixpunkt: "Entweder im Möll- oder im Lesachtal. Ohne Telefon, aber mit vielen Büchern."

Familie Glock als große Unterstützer
Schratter ist nicht die einzige Kärntnerin im Schönbrunner Zoo: Neben einigen Tierpflegern und einem Revierleiter steht ihr als Pressereferentin Johanna Bukovsky aus St. Georgen im Lavanttal zur Seite. Und Kathrin und Gaston Glock zählen zu den ganz großen Sponsoren der Tiere.

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