"Nach den Wintermonaten werden sich die Zecken nun explosionsartig vermehren", warnt Nikola Furtenbach, Kampagnenleiterin bei den "Vier Pfoten". Seit einigen Jahren ist auch in Österreich ein Anstieg durch Zeckenbefall zu beobachten - insbesondere durch die sogenannte Braune Hundezecke. Obwohl sie bei uns nicht heimisch ist, tritt sie in Form von Importen, etwa durch die Einfuhr von herrenlosen Hunden oder durch Urlaubsreisen mit Vierbeinern, in letzter Zeit vermehrt in Österreich auf. Sie ist dann in der Lage, sich in beheizten Innenräumen zu etablieren und eine konstante Population aufzubauen.
Zeckenbisse können krank machen
Durch Zecken übertragene Infektionen mit Borreliose, FSME und Babesiose sind für Haustiere sehr gefährlich. Die Babesiose, auch "Hunde-Malaria" genannt, wird durch die sogenannte Auwaldzecke übertragen. Erste Symptome sind Erschöpfung und Appetitlosigkeit, die sich bis zur Blutarmut (Anämie) mit Fieber und Lethargie steigern können. Im Verdachtsfall sollte sofort der Tierarzt aufgesucht werden – ohne Behandlung verläuft die Erkrankung tödlich.
Borreliose-Impfung umstritten
Das gilt auch für die Gehirnhautentzündung FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis). Auch hier sind Schwäche und Schläfrigkeit erste Warnsignale, gefolgt von hohem Fieber und Krampfanfällen. Allerdings wird FSME meist nur bei immunschwachen Tieren diagnostiziert. Borreliose kann im Frühstadium durch eine Behandlung mit Antibiotika geheilt werden. Ohne Behandlung kommt es zu Fieberschüben, Müdigkeit und Gelenkentzündungen, die schließlich zu Lähmungen führen. Die Impfung ist unter Hundefreunden umstritten, da sie leider keinen hundertprozentigen Schutz bietet.
Nach dem Freilauf immer absuchen
Nikola Furtenbach rät: "Nach jedem Freilauf sollte der Körper von Hund und Katze gründlich untersucht werden. Entdeckte Zecken sind sofort zu entfernen." Darüber hinaus schützen sogenante "Spot-on"-Präparate vom Tierarzt. Sie werden in den Nacken geträufelt, so dass das Tier sie nicht ablecken kann. Es gibt Präparate, die sowohl abwehrend als auch abtötend gegen Zecken wirken.
Kein Permethrin für Katzen!
Vorsicht ist bei dem Wirkstoff Permethrin geboten: Während Hunde das Präparat sehr gut vertragen, ist es für Katzen giftig. "Lesen Sie die Gebrauchsanweisung genau und behandeln Sie Hunde und Katzen nicht mit demselben Mittel", so Nikola Furtenbach. Vor allem bei Katzen sind die "Spot-on"-Präparate den Parasitenschutz- Halsbändern vorzuziehen, da die Katze beim Streunen und Klettern am Halsband hängen bleiben kann. Für Hunde sind die Halsbänder allerdings eine gute Alternative.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.