Waisenkinder

Wie man verlassene Katzenkinder aufzieht

Tierecke
01.07.2011 15:07
In den Sommermonaten werden viele Tierheime so gut wie täglich mit „Findelkindern“ konfrontiert. Katzenbabys, die aus verschiedenen Gründen ohne Muttertier gefunden werden, und die ohne menschliche Hilfe leider zum Sterben verurteilt sind. Das Tierheim Dechanthof hat Tipps zusammen gestellt, was zu tun ist, wenn du ein verwaistes Katzenkind findest.

Abzuklären ist in jedem Einzelfall, ob die Mutterkatze tatsächlich abgängig ist oder lediglich das Nest für kurze Zeit verlassen hat. Beobachte die Situation also immer für einige Stunden und warte, ob die Mutterkatze wieder zurückehrt. Falls ja, versuche das Muttertier samt Jungen in sicherer Umgebung unterzubringen und eine weitere Aufzucht der Katzenbabys (mit Menschenkontakt) zu ermöglichen. Erkundige dich dann bitte auch unbedingt in der Nachbarschaft, ob jemand die Katzen vermisst! Nur wenn die Kleinen bereits laut vor Hunger miauen und die Mutterkatze nicht zu ihren Jungen zurückkehrt, ist die Handaufzucht der Katzenbabys angesagt. Diese Anleitung soll eine kleine Hilfestellung geben, ersetzt aber natürlich keinen Tierarzt.

  1. Lasse die Findelkinder immer zuerst von einem Tierarzt begutachten! Dieser kann Floh- oder Milbenbefall abklären und den Allgemeinzustand der Kätzchen auf die gängigen Baby-Erkrankungen (Katzenschnupfen, Katzenseuche…) prüfen. Viele Findelkinder sind schon länger ausgehungert und somit auch dehydriert. Ein Tierarzt-Check zu Beginn sollte daher auf keinen Fall fehlen.
  2. Falls du eigene Katzen hast, sorge für eine isolierte Unterbringung der Katzenbabys. Leider ist ein Krankheitsfall nie ausgeschlossen. Wähle daher einen Raum, den du vorübergehend für deine eigenen Katzen „sperren“ könntest. Achte auch immer auf ein gewisses Maß an Hygiene.
  3. Versuche, das Alter der Babys ungefähr zu bestimmen. Bedenke aber, dass die Entwicklung der Kleinen sehr vom Nährzustand abhängt – es gibt sowohl „Frühreife“ als auch „Nachzügler“. Die Alters-Schätzung kann daher immer nur ungefähr sein.
  4. Verwende für die Einrichtung des Baby-Quartiers eine Höhle (Katzenkorb, Katzentransporter ohne Gitter…). So schlafen die Kleinen besser durch, fühlen sich geborgen und wärmen sich gegenseitig. „Einzelkinder“ bzw. ganz junge Kätzchen brauchen eventuell auch eine Wärmequelle – hierzu eigenen sich Infrarotlampen oder Wärmeflaschen.
  5. Das wichtigste Thema – die Fütterung. Teste mit zerdrückter Dosen-Nahrung, ob die Katzenbabys bereits bereit sind zum Fressen. Meist beginnen die Kleinen mit etwa der 3. Woche, an Dosen-Nahrung zu „mümmeln“, brauchen aber trotzdem noch zusätzlich Milch, da die selbständige Nahrungsaufnahme in diesem Alter meist noch nicht ausreicht. Ab etwa der 4. Woche reduziert sich die Milchaufnahme und sie gehen immer weiter auf feste Nahrung über. Im Fachhandel oder beim Tierarzt bekommst du Katzenaufzuchtsmilch in Pulverform.
  6. Zur Fütterung eignen sich Fläschchen mit kleinem Gummisauger oder Einwegspritzen aus der Apotheke. Egal mit welchem Hilfsmittel du fütterst, achte darauf, dass sich die Kleinen nicht verschlucken! Katzenbabys etwa bis zur 3. Woche benötigen auch unbedingt eine „Bauchmassage“ nach der Fütterung. Sie sind noch nicht zum selbständigen Absetzen von Kot und Urin fähig. Die Mutterkatze leckt Ihnen nach der Mahlzeit normalerweise das Bäuchlein ab, um die Verdauung in Gang zu setzen. Diese Aufgabe muss bei der Handaufzucht vom Menschen übernommen werden. Notieren Sie am besten täglich das Gewicht der Kleinen. Bei Verdauungsproblemen jeder Art ist immer so schnell wie möglich der Tierarzt zu konsultieren.
  7. Ab der achten Lebenswoche sind die Kitten sind groß genug zum Umzug auf einen neuen Platz.
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