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Vorschriften für Hundehalter – welche sind nötig?

Tierecke
01.10.2010 15:04
Der beste Freund des Menschen. Nach Bissattacken auf Kinder fordern viele neue, wirksamere Hundehalte-Vorschriften. Du hast die Möglichkeit, mit abzustimmen, denn der "Krone" und krone.at ist deine Meinung wichtig!

Nach der Rottweiler-Attacke auf einen zweijährigen Buben ist die ewige Hunde-Diskussion wieder einmal massiv entbrannt. Keine Frage, jeder Biss ist einer zu viel. Und selbst Hundeliebhaber müssen sich eingestehen, dass sie – sollten sie selbst oder ihre Kinder die Leidtragenden sein – wohl gerne eine Veränderung in Sachen Hundehaltung hätten.

Nur wie soll diese aussehen? Wie werden Tierbesitzer auf diese reagieren, und was sind sie bereit dafür zu tun? Eines steht jedenfalls fest: Es muss etwas geschehen. Wir müssen Menschen vor Bissattacken schützen – aber vor allem auch Hunde vor unwissenden oder bösartigen Besitzern.

In Deutschland gibt es seit neun Jahren eine Listenhund-Regelung. Experten weisen stets darauf hin, dass Aggressivität nichts mit der Rasse zu tun hat. Allerdings ist es unbestritten, dass sich manche Menschen mit einem angsteinflößenden Tier stärker fühlen. Leider gelten manche Rassen, sei es aufgrund ihres Zuchtursprungs oder durch ihr Aussehen, als potenziell gefährlich – was sie wiederum für eine Randgruppe interessant werden lässt.

Als das Gesetz in Kraft trat, traf es vielfach auf Ablehnung. Doch jetzt, neun Jahre danach, beweist die Statistik, dass es seine  Berechtigung hat. 2009 gab es in Berlin 90 Prozent weniger Hundebisse als 1999. Ähnlich wie bei uns hat auch Deutschland je nach Bundesland unterschiedliche Regelungen – was im Übrigen auch in der Bundesrepublik auf völliges Unverständnis stößt. Oder kann irgendein Politiker glaubhaft erklären, dass sich ein Dackel oder Rottweiler in Tirol anders verhält als ein Tier gleicher Rasse in der Steiermark?

Die "Krone" hat sich bei Experten umgehört, welche Regelungen denn nun die wirksamsten seien, um Bissattacken künftig möglichst zu vermeiden. Wir wollen nun unsere Leser zu diesen Vorschlägen befragen und herausfinden, welche auf Akzeptanz stoßen.

Das sind dieLösungsvorschläge (Abstimmung siehe Infobox):

Mehr Kontrollen durch Hunde-Polizei: Jedes Gesetz ist zahnlos, solange es nicht exekutiert wird. Wie in Deutschland sollen auch in Österreich eigens geschulte Fachleute auf Streife gehen. Dabei sollen Beißkorb- und Leinenpflicht überwacht, aber auch Hundehalter kontrolliert werden, deren Tiere bereits verhaltensauffällig wurden.

Handels- und Importbeschränkungen für Welpen: Hunde, die unter katastrophalen Umständen aufwachsen und zu früh von Mutter und Wurfgeschwistern getrennt werden, zeigen häufig Verhaltensauffälligkeiten. Die Einfuhr solcher Welpen muss unterbunden werden. Wiens Stadträtin Ulli Sima hat bereits bei der EU angefragt, wie dieses Verbot wirksam umgesetzt werden kann.

Gleiches Recht in ganzÖsterreich: Die Verordnungen zum Thema Hundehaltung müssen bundesweit einheitlich geregelt werden.

Kontrolle der Chippflicht: Zwar gilt seit 1.1.2010 die Kennzeichnungspflicht für Vierbeiner. Allerdings fehlt es an der Ausstattung öffentlicher Stellen an Chip-Lesegeräten. Ein klassisches Beispiel eines zahnlosen Gesetzes!

Zertifizierung von Hundeschulen: Jeder Hundetrainer soll vor einem unabhängigen Gremium eine Prüfung ablegen. Nur so können selbsternannte Experten ausgeforscht werden.

Verpflichtender Sachkundenachweis vor der Anschaffung des ersten Hundes: Damit kann einerseits verhindert werden, dass ahnungslose Personen oder solche, die körperlich oder geistig nicht in der Lage sind, einen Hund zu führen, auch keinen erwerben dürfen. Andererseits können im Rahmen einer solchen Hundeurkunde Interessenten informiert werden, wo man einen gesunden Hund erwirbt.

Beißverletzungen treten überdurchschnittlich oft bei Hunden auf, die aus dubiosen Quellen stammen. Hans Mosser von der Hundezeitschrift WUFF: "Durch schlechte Haltungsbedingungen erhöht sich die Aggressivität des Tieres." In der Steiermark ist dieser Nachweis bereits Pflicht. Der Österreichische Hundehalterverband fordert ihn für alle Bundesländer.

Kastrationspflicht: Wie in Deutschland  könnte  auch bei uns eine verpflichtende Kastration eingeführt werden. Damit soll unerwünschter Nachwuchs oder jener von "Zucht-untauglichen" Tieren  (etwa bei Gesundheitsproblemen oder gesteigertem aggressivem Verhalten) verhindert werden.

Du kannst uns deine Meinung und Vorschläge auch an "Krone", Hund & Mensch, Muthgasse 2, 1190 Wien schreiben, per E-Mail an tierecke@kronenzeitung.at schicken oder gleich unter diesem Artikel posten.

Bei der ganzen Diskussion und all den tragischen Zwischenfällen, steht eines fest: Der Hund ist und bleibt der beste Freund des Menschen. Denken wir nur daran, welche Dienste uns diese Tiere erweisen. Sei es nun bei der Suche nach Vermissten, etwa nach Naturkatastrophen wie Erdbeben oder Lawinenabgängen, als "Drogen-Kommissare", als Partner für Menschen mit Behinderungen – oder eben als treuer Freund, Familienmitglied und Wegbegleiter!

von Maggie Entenfellner, Kronen Zeitung

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