Großes Tierleid

“Vier Pfoten” versorgen Streunerhunde in Chennai

Tierecke
30.03.2016 09:14

Auch in diesem Jahr unterstützt die Tierschutzorganisation "Vier Pfoten" wieder ihre indische Partnerorganisation "Blue Cross of India", die in der Millionenstadt Chennai ein Tierheim mit einer Klinik für notleidende Tiere unterhält. Seit Anfang März operiert, behandelt und impft dort ein erfahrenes Tierärzteteam der "Vier Pfoten"-Streunerhilfe Straßenhunde. Außerdem schulen die Mitarbeiter lokale Tierärzte im Umgang mit der in Indien weit verbreiteten Virusinfektion Tollwut, die von Hunden übertragen wird.

Indien hat die weltweit größte Zahl an Streunertieren. Schätzungen zufolge leben rund 25 Millionen herrenlose Hunde im Land. Diese ernähren sich hauptsächlich von Müll. Viele sind verletzt oder leiden an Krankheiten. "Normalerweise behandeln wir alle Arten von Streunertieren, wenn wir in Chennai sind, also auch Katzen, Ziegen oder Kühe. Aber diesmal haben wir so viele leidende Hunde, dass wir uns ganz ihnen widmen müssen", berichtet Anca Tomescu, Leiterin des internationalen "Vier Pfoten"-Streunerhilfe-Teams.

Zahlreiche schwer kranke Hunde
"Wir haben rund 50 Hunde pro Tag auf dem Behandlungstisch, die dringend medizinische Hilfe brauchen. Viele haben Räude, Bisswunden, Krebserkrankungen oder sind im Straßenverkehr verunglückt." Ein Unfallopfer fiel den Tierärzten buchstäblich vor die Füße, als sie auf dem Weg zur Klinik waren. Tomescu: "Die Straße war voll von Autos und Motorrädern. Auf einem der Motorräder vor uns saß ein Mann mit einem Hund im Arm. Plötzlich fiel ihm der Hund auf den Boden. Dieser wurde dann von einem anderen Motorrad überfahren. Er hatte aber Glück, dass wir direkt hinter ihm waren."

"Jerry" wurde überfahren
Die Tierärzte nahmen den schwer verletzten Hund in die Klinik und versorgten ihn sofort. Sie nannten ihn "Jerry". Jerry hatte ein Schädel-Hirntrauma und konnte weder aufstehen, noch aus eigener Kraft Nahrung zu sich nehmen. "Wir waren sehr besorgt um ihn. Wir behandelten ihn mit Mineralien, Aminosäuren, Vitaminen und Medikamenten zur Unterstützung seiner Hirnaktivität. Unsere schnelle Behandlung hat Jerry das Leben gerettet. Er ist inzwischen vollständig genesen.”

Einsatz in Indien bis Mai
Hunderten Hunden konnten die "Vier Pfoten"-Tierärzte während ihres Aufenthalts in Chennai bereits helfen. Bis Ende März werden sie dort bleiben. Der nächste Einsatz in Indien wird im Mai 2016 stattfinden. Die Zusammenarbeit mit Blue Cross of India begann im Jahr 2007. Seitdem fährt das internationale Team der "Vier Pfoten"-Streunerhilfe zweimal im Jahr nach Chennai. Zuletzt war es im Dezember 2015 in einem Sondereinsatz dort. In der durch heftige Regenfälle unter Wasser stehenden Metropole waren tausende Tiere in Not geraten.

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