Rücksichtslos

Viele Autofahrer melden Unfälle mit Wild nicht

Tierecke
14.07.2017 08:38

Wildunfälle können sowohl für Menschen auch als Tiere schlimme Folgen haben. Das zeigt ein aktueller Fall aus dem Bezirk Oberpullendorf: Ein Rehbock kollidierte mit einem Fahrzeug, der Unfalllenker fuhr jedoch weiter. Die Folge: Das Tier musste leiden, bis eine nachkommende Autolenkerin einen Jäger verständigte…

Nicht der Herbst und Winter mit ihren schlechten Sichtverhältnissen sind die gefährlichsten Jahreszeiten wenn es um Wildwechsel geht. Laut einer Auswertung der Statistik Austria kommt es vor allem im Sommer vermehrt zu Zusammenstößen mit Hasen oder Rehböcken. So auch vor kurzem auf einer Landstraße im Bezirk Oberpullendorf.

Viele Tiere müssen leiden
"Im Straßengraben lag ein Rehbock", erzählt Bianca Heisinger aus Steinberg. "Ich dachte erst, er seid tot, war er aber leider nicht. Ich rief den zuständigen Jagdpächter, der das Tier erlösen musste." Wie viele Autos bereits vorbeigefahren waren und wie lange das Tier leiden musste, ist nicht nachvollziehbar. "Fakt ist, dass keiner es gemeldet oder geholfen hat", so Heisinger. "Dadurch musste das Tier unnötigerweise leiden."

Erschütternde Zahlen trotz Meldepflicht
Außerdem machte der Unfalllenker sich strafbar. Denn laut Straßenverkehrsordnung besteht bei einem Wildschaden eine unverzügliche Verständigungspflicht, auch wenn das Wild beispielsweise flüchtet.

Die vorliegenden Zahlen sind jedenfalls erschütternd: Lediglich zwölf (!) Wildunfälle waren im Jahr 2015 (Zahlen für 2016 liegen noch nicht vor) im Burgenland gemeldet worden, 275 waren es in ganz Österreich. Dem entgegenstehen die Zahlen der Jägerschaft: Dem Straßenverkehr fielen unter anderem 37.900 Stück Rehwild und 23.200 Hasen im Jagdjahr 2015/16 zum Opfer. Vor allem im Sommer ist besondere Vorsicht geboten: 2015 fielen von 305 verunglückten Personen bei Wildunfällen in Österreich 153 auf die Monate Mai bis August!

Melanie Leitner, Kronen Zeitung

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