Vorbild Hessen

VGT fordert Verbot der Tötung männlicher Küken

Tierecke
19.09.2014 15:14
Nach Nordrhein-Westfalen zieht nun ein weiteres deutsches Bundesland nach: Auch in Hessen wurde kürzlich die Tötung männlicher Eintagsküken aus der Legehennenproduktion verboten. "In Österreich ist diese Tierquälerei noch legal", krisitiert der Verein gegen Tierfabriken (VGT) in einer Aussendung.

Nach Angaben des VGT werden in Österreich jährlich gut acht Millionen sogenannte Eintagsküken an ihrem ersten Lebenstag getötet und vernichtet. Dabei handelt es sich um die männlichen Brüder der für die Eierproduktion gezüchteten Legehennen. Die Tiere wachsen langsam, da sie auf Legeleistung gezüchtet wurden, und sind daher für die Fleischproduktion "unrentabel".

"Kein vernünftiger Grund" für Tötungen
Nachdem im September des Vorjahres die Staatsanwaltschaft im deutschen Münster bei der Tötung männlicher Eintagsküken den vom Gesetz geforderten "vernünftigen Grund" nicht erkennen konnte, tritt in diesem Bundesland ab 1. Januar 2015 ein absolutes Tötungsverbot in Kraft.

Hessische Ministerin: "Völlig inakzeptabel"
Und nun hat auch ein zweites deutsche Bundesland die Tötung von Eintagsküken untersagt: Die hessische Landwirtschaftsministerin, Priska Hinz, verweist auf eine Methode der Universität Leipzig, nach der das Geschlecht des Kükens bereits zu Brutbeginn im Ei erkannt werden kann. "Eine landwirtschaftliche Produktionsform, bei der die Hälfte der Jungtiere systembedingt getötet wird, ist völlig inakzeptabel", zitiert der VGT die Ministerin.

VGT: Österreichische Behörden schauen tatenlos zu
"Auch die österreichischen Gesetze verbieten eigentlich die mutwillige Tötung von Wirbeltieren, solange kein 'vernünftiger Grund' vorliegt", bemerkt Edith Sichtar vom VGT. "Die Eierindustrie hat aber Fakten geschaffen: Mittlerweile ist die massenhafte Tötung der Eintagsküken zur institutionalisierten Praxis geworden. Die Behörden schauen tatenlos zu. Die Justiz müsste diese Methode endlich unter Berücksichtigung aktueller Erkenntnisse und Alternativen neu bewerten!"

Alternativen zu Tötungen existieren
Neben der Geschlechtsbestimmung im unbebrüteten Ei gibt es noch eine andere Alternative, um die Tötung der männlichen Legeküken am ersten Lebenstag zu verhindern: Bei sogenannten Zweinutzungshühnern werden die weiblichen Tiere in den Legebetrieb versandt, die männlichen Küken aber nicht vernichtet, sondern in einem Mastbetrieb 100 Tage lang auf ihr Schlachtgewicht hochgefüttert. In Österreich gibt es dazu zwei größere Pilotprojekte.

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