Tierquälerei-Vorwurf

Tierschützer dürfen Kärntner Hengst nicht kaufen

Tierecke
13.11.2014 12:31
Nachdem der Amtstierarzt schweren Vorwürfen gegen einen Kärntner Pferdehalter nachging und keine Tierquälerei feststellen konnte, übt der Verein gegen Tierfabriken (VGT) Kritik an den Behörden. Dem Pferdehalter sei der Kontrolltermin vorab bekannt gewesen, "schwere Verfehlungen in der Tierhaltung" sollen ignoriert worden sein. Versuche, den Hengst und seinen Artgenossen freizukaufen, scheiterten.

Laut Behörden wurde der Hof am Dienstag vom Amtstierarzt und der zuständigen Tierschutzombudsfrau genau überprüft, die Kontrolle habe mehrere Stunden gedauert. Der betroffene Hengst sei bei der Kontrolle allerdings nicht vor Ort gewesen, da der Besitzer ihn am Montag zu einem Händler nach Völkermarkt gebracht hatte. "Dr. Ebenwaldner hat daher seinen Amtskollegen zu dem Händler geschickt. Dieser hat den Hengst untersucht und keine Vernachlässigung feststellen können", so heißt es offiziell.

VGT übt schwere Kritik an Behörden
Elmar Völkl vom Verein gegen Tierfabriken (VGT) zeigt sich über diese Angaben sehr irritiert: "Zuerst lässt sich die Behörde eine gute Woche Zeit, bis beim Lokalaugenschein die Wunden schon besser verheilt sind, und teilt den Medien noch vorab mit, dass 'die gesetzlichen Anforderungen eingehalten' wurden... Tatsächlich aber gibt es schwere Verfehlungen in der Tierhaltung." Außerdem haben sich nach Aussage der Tierschützer mittlerweile sechs weitere Zeugen gemeldet, die bereit seien, über die Tierquälerei bei der Staatsanwaltschaft auszusagen.

Pferdehalter wehrt sich gegen Vorwürfe
Laut Pferdebesitzer kann von Tierquälerei und Vernachlässigung keine Rede sein. Die Wunde am Widerrist soll sich das Pferd bei einer Rangelei mit Artgenossen auf der Koppel zugezogen haben. Laut Tierarzt ist die Verletzung mittlerweile schon sehr schön verheilt und fast gar nicht mehr zu sehen. Zudem bekomme das Pferd jeden Herbst Mauke und werde immer dagegen behandelt. Auch den Vorwurf, dass die Vierbeiner in einem kalten, zugigen Silo gehalten werden, sei falsch: Es handele sich um ein zu einer großzügigen Pferdebox umgebauten Futtersilo.

Tierschützer dürfen Pferde nicht übernehmen
Beim VGT laufen unterdessen die Telefone heiß: Zahlreiche Tierfreunde aus dem In- und Ausland erklärten sich bereit, die betroffenen Pferde vor dem Schlachter zu retten. Der "Pferdegnadenhof Edelweiss" fand sogar schon Fixplätze. Doch laut VGT soll der Pferdehändler, bei dem die Vierbeiner nun untergebracht sind, den Verkauf "an Tierschützer" verweigern. "Da sich sonst sicherlich niemand für die kranken Tiere interessiert, werden sie wohl demnächst zum Schlachten exportiert", befürchtet Völkl.

"Krone Tierecke" hakte beim Händler nach
Die "Krone Tierecke" kontaktierte am Donnerstag sowohl den Amtstierarzt als auch den Pferdehändler, bei dem sich der Hengst derzeit befindet. Maggie Entenfellner: "Das Pferd befindet sich nach wie vor im Eigentum des ursprünglichen Halters und uns wurde das Versprechen gegeben, dass er nicht geschlachtet wird, sondern wieder in seinen ursprünglichen Stall ziehen darf, sobald sich die Aufregung gelegt hat."

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