Rettungshunde in Sbg

Tierische Spürnasen als Lebensretter aus der Luft

Tierecke
16.01.2014 08:21
Lautstark, blitzschnell und wendig in der Luft – viele Salzburger in Filzmoos beobachteten am Mittwoch das Geschehen am Himmel: Zum 15. Mal trainierten 20 Suchhundeteams des Roten Kreuzes beim Lawinenkurs. Das Bundesheer unterstützte die ehrenamtlichen Helfer mit einem Hubschrauber, der Hund und Herrl ins Lawinengebiet flog.

20 Suchhundeteams sind noch bis Samstag in Filzmoos stationiert. Zum 15. Mal findet dort der Lawinenkurs des Roten Kreuzes statt. Eine Woche lang trainieren die Spürnasen mit ihren Führern verschiedenste Situationen. Und das alles freiwillig und ehrenamtlich. "Das Wichtigste ist, dass der Hund Spaß am Arbeiten hat. Spielerisch werden die Hunde ausgebildet. Es wird viel mit Spielzeug und Leckerlis trainiert", verrät Dr. Leopold Slotta-Bachmayr, der seit einem Jahr 15 Teams betreut.

Ausbildung startet im Welpenalter
"Gebrauchshunderassen wie Border Collie, Deutscher Schäferhund oder Labrador sind für den Suchhundedienst ideal. Beim heurigen Lawinenkurs ist der jüngste Hund vier Monate alt, der älteste acht Jahre." Die Schulung für Lawinenhunde startet, wenn der Vierbeiner acht bis zehn Wochen alt ist. Nach gut zwei Jahren Ausbildung ist das Tier für den Einsatz bereit. "Während dieser Zeit wird sehr viel im Umgang mit Menschen, der Umwelt und der Arbeit im Schnee trainiert. Der Hund lernt, Verschüttete in Lawinengebieten aufzuspüren und den Führer durch lautstarkes Bellen aufmerksam zu machen", erklärt Suchhunde-Profi Slotta-Bachmayr (kleines Bild, Interview unten).

Sieben Tage hartes Training
Der Lawinenkurs ist vielfältig: Als Basis wird ein Grundkurs absolviert. Wichtig ist dabei die Mensch-Hund-Beziehung: Das Herrl bringt seinem Vierbeiner das Gondelfahren oder das Fliegen im Hubschrauber bei. Beim Fortbildungskurs gilt es, mit mehreren Teams gemeinsam zu trainieren - die Zusammenarbeit mit anderen Hunden und der Einsatzleitung steht im Mittelpunkt. Unverzichtbar ist das Training am Lawinenkegel: die Suche nach Verschütteten.

"Ein unbezahlbarer Dienst"
Finalisiert wird die Ausbildung durch theoretische Fortbildungen, die täglich am Abend stattfinden: Vorträge über die Gesundheit des Hundes, die Einsatztaktik und die bestmögliche Versorgung geretteter Personen. "Die Zusammenarbeit mit den Filzmooser Bergbahnen, dem Bundesheer und der örtlichen Bevölkerung ist wichtig", freut sich Stabschef Herbert Wieser. "Unsere Mitarbeiter arbeiten ehrenamtlich rund 5.000 Stunden pro Jahr. Ohne Freiwilligkeit wären viele Sachen nicht möglich. Es ist ein unbezahlbarer Dienst von Menschen für Menschen."

Leopold Slotta-Bachmayr im Interview:

"Krone": Herr Slotta-Bachmayr, seit wann sind Sie Kommandant für Suchhunde?
Leopold Slotta-Bachmayr: Seit ziemlich genau einem Jahr.

"Krone": Wie sind Sie eigentlich dazu gekommen?
Slotta-Bachmayr: Ich bin schon länger beim Roten Kreuz tätig. Ich liebe die Arbeit mit Hunden. Im vergangenen Jahr fand ein Kommandanten-Wechsel statt. Da habe ich mich sofort beworben und bin auch gewählt worden.

"Krone": Sie machen diese Tätigkeit ehrenamtlich?
Slotta-Bachmayr: Ja, ganz genau, in meiner Freizeit neben meinem fixen Job.

"Krone": Wie viele Stunden haben Sie im Jahr 2013 ehrenamtlich geleistet?
Slotta-Bachmayr: Rund 550 Stunden.

"Krone": Was ist das Positive bei der ehrenamtlichen Arbeit?
Slotta-Bachmayr: Die Arbeit mit den Hunden. Mit den Vierbeinern Menschenleben retten zu können, ist einfach sehr schön für mich.

"Krone": Was sind Herausforderungen?
Slotta-Bachmayr: Anderen Hundeführern das Wesen und das Verhalten der Vierbeiner verständlich zu machen.

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