Streit um Kosten

Tierheim Schlosser “wegen Behörden” in Geldnot

Tierecke
18.06.2015 10:58
Erwin Schlosser ist verzweifelt. Der Betreiber des gleichnamigen Tierheims im niederösterreichischen Gastern sieht sich von den Behörden in den finanziellen Ruin getrieben. Nachdem Schlosser "auf Bitten der Amtstierärztin" 41 beschlagnahmte Tiere versorgte, wartet er auf Kostenersatz in Höhe von über 17.000 Euro. Die Behörde will den Auftrag aber nie erteilt haben und zahlt nicht. Schlosser steckt nun in finanzieller Not: "Wir leisten so viel Tierschutzarbeit wie nie zuvor, doch wir bleiben auf den Kosten sitzen."

"Meine Geldreserven sind restlos aufgebraucht", seufzt Erwin Schlosser. Der Tierfreund aus Niederösterreich betreibt seit vielen Jahren ein kleines Tierasyl in Gastern, für das er keinerlei öffentliche Förderungen bezieht. "Doch durch meinen Streit mit der BH Gmünd, die mir Verwahrungskosten in Höhe von 17.400 Euro ersetzen muss, bin ich unverschuldet in sehr große Zahlungsschwierigkeiten gekommen." Sein Spendenkonto sei mittlerweile mit mehr als 18.000 Euro belastet, die Bank mache Druck und für dringend notwendige Anschaffungen wie ein neues Tierrettungsfahrzeug sei kein Geld da, so Schlosser.

Streit um Versorgung von 41 Tieren
Begonnen hat die Misere im Februar 2014, als Erwin Schlosser 41 Tiere, darunter drei Hunde, fünf Katzen, 17 Meerschweinchen, zehn Hasen, fünf Enten und eine Kornnatter, bei sich aufnahm. Die Tiere wurden von der Amtstierärztin beschlagnahmt. "Sie hat mich gebeten, zu helfen. Doch jetzt heißt es plötzlich, es habe nie einen offiziellen Auftrag an mich gegeben", erzählt Schlosser. Für die Verwahrung und Versorgung hat der Tierschützer nach einem vom Land vorgegebenen Tagsatz berechnet, dass die Bezirkshauptmannschaft Gmünd ihm 17.400 Euro schuldet. Geld, das er bis heute nicht gesehen habe.

Verwahrungskosten für Dogge ausständig
Und auch die BH Zwettl habe Ausstände bei Erwin Schlosser: Dogge "Artos" kam im Vorjahr in einem erbärmlichen Zustand in sein Tierheim, der Vierbeiner war auf nur mehr 42 Kilogramm abgemagert. Schlosser päppelte ihn auf, mittlerweile wiegt der Rüde bereits 72 Kilogramm und ist für die Vermittlung freigegeben. "Er freut sich seines Lebens und spielt mit Artgenossen. Allerdings schuldet uns die BH Zwettl noch um die 8.000 Euro an Verwahrungskosten für Artos. Die Rechnung wurde von der BH an die Vorbesitzerin gestellt", berichtet Schlosser. Mittel, die er für den Erhalt seines Tierheims dringend bräuchte.

Spenden sollen das Tierheim retten
"Zahlreiche Rettungseinsätze für Tiere in Not, immer mehr abgegebene Vierbeiner - bei uns gibt es wahrlich genug zu tun", so Erwin Schlosser. "Leider sind viele unserer treuen Spender verstorben oder möchten jetzt lieber im Ausland helfen. Dabei haben wir 2015 wieder das Spendengütesiegel bekommen." Schlosser hofft nun auf Spenden, um sein Asyl retten zu können. "Aber so, wie es jetzt ist, möchte und kann ich nicht weiterarbeiten. Somit wären 25 Jahre Tierschutzarbeit, die ich mit vollem Einsatz mit meiner Frau betrieben habe, auf einem Schlag Geschichte."

Sie möchten spenden und dem Tierheim helfen? IBAN AT10 3290 4000 0030 5201, Raiffeisenbank Waidhofen/Thaya, BIC RLNWATWWWTH.

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