Buch gewinnen!

Tierärztin: “Menschen treiben Hunde ins Burn-out”

Tierecke
06.08.2014 10:06
"Mein Hund hat mich dazu animiert, mein Leben gründlich zu überdenken und vor allem gründlich zu ändern", erinnert sich Tierärztin Angelika Hischenhuber. Denn sie adoptierte einen Zwingerhund aus dem Auslandstierschutz mit der Diagnose "Burn-out" - und hat über ihre Erfahrungen ein Buch geschrieben. Im Interview berichtet sie von Symptomen und Ursachen des Ausgebranntseins beim besten Freund des Menschen. Jetzt gewinnen: krone.at verlost zehn Exemplare von "Burn-out beim Hund"!

krone.at: Was hat Sie dazu motiviert, ein Buch über Burn-out beim Hund zu schreiben?
Angelika Hischenhuber: Ich habe selbst meine Tierarztpraxis Ende 2013 wegen einem Burn-out zugesperrt. Im Jahr 2012 habe ich meinen Hund adoptiert - und der war im gleichen Zustand wie ich, wir waren beide ziemlich fertig und nicht mehr belastbar. Die Parallelen haben mich dazu getrieben, dieses Buch zu schreiben - denn zu dem Thema gab es keine Literatur, und es gab auch keinen Beweis, dass Hunde ein Burn-out erleiden können.

krone.at: Was genau ist ein Burn-out beim Hund, wie äußert sich das?
Hischenhuber: Es ist eins zu eins umzulegen auf Hunde - die gleichen Symptome und Anzeichen. Wenn ich mich umschaue, dann sehe ich, dass die Menschen wahnsinnigen Stress mit ihren Vierbeinern haben und nicht wissen, was sie tun sollen. Beim Menschen gibt es die zwölf Stufen des Burn-out, und diese kann man auch beim Hund beobachten. Dazu gibt es keine Studie - ich stelle das so frei in den Raum -, aber es wäre eine Studie wert.

krone.at: Was sind das für zwölf Stufen?
Hischenhuber: Psychosomatische Symptome. Das können beim Hund beispielsweise Magen-Darm-Probleme, Allergien oder Hautprobleme sein. Warum haben wir denn auf einmal so viele Allergien und Unverträglichkeiten bei unseren Vierbeinern, die wir dann mit Cortison und teurem Spezialfutter bekämpfen?

krone.at: Welche Ursachen kann so ein Burn-out beim Hund haben?
Hischenhuber: Der Mensch treibt den Hund durch falsches Verhalten in ein Burn-out. Diese ganze Geschichte vom sogenannten Alpha-Wolf, dem Unterwerfen der Hunde, unfaire Erziehungsmethoden... Unsere Hunde sind durch ihre Umwelt und unsere falschen Erwartungen an sie so gestresst, dass daraus Aggression und Verhaltensstörungen entstehen können. Dann konsultieren wir Hundetrainer, die uns auf Würgehalsbänder und ähnliche Hilfsmittel verweisen - und treibt damit den Hund noch schneller in die Überforderung und damit ins Burn-out. Statt den Hund einfach aus der Situation rauszunehmen und herauszufinden, warum er eigentlich so gestresst ist.

krone.at: Was kann man dagegen tun, wie hilft man seinem Hund?
Hischenhuber: In meinem Buch "Burn-out beim Hund" gibt es einen Selbsttest, um ein Burn-out festzustellen. Mein Rat ist: Glauben Sie keinem Ratgeber, sondern nur ihren eigenen Erfahrungen, und tun Sie nur, was dem Wohl von Mensch und Tier dient. Zeigen Sie Einfühlungsvermögen und Respekt! Der Besitzer erkennt selbst am besten, was seinen Hund in Stress versetzt. Diesen Stress gilt es dann zu vermeiden - das macht der Burn-out-kranke Mensch auch. Man nimmt sich eine Auszeit, beendet eine belastende Situation und wirft sich nicht immer wieder in neue Stresssituationen hinein.

krone.at verlost zehn Exemplare von Angelika Hischenhubers Buch "Burn-out beim Hund - Von gestressten Menschen, ausgebrannten Hunden, unfairen Methoden und Wegen aus der Krise". Einfach bis zum 10. August 2014 Fan der "Krone Tierecke" auf Facebook werden.

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