"Es sind zu viele"

Thailand mit beschlagnahmten Tieren überfordert

Tierecke
11.02.2013 12:27
Die Regierung von Thailand möchte gegen den Ruf des Landes als Umschlagplatz des illegalen Tierhandels ankämpfen und hat in den vergangenen zwei Jahren mehr als doppelt so viele exotische Schildkröten, Raubkatzen und Vögel wie in den Jahren davor beschlagnahmt. Doch jetzt steht man vor einem Platzproblem, denn die vielen Exoten wollen artgerecht untergebracht und betreut werden.

In den vergangenen zwei Jahren haben die thailändischen Behörden mehr als 46.000 exotische Tiere von Händlern und Wilderern beschlagnahmt. Dadurch soll dem illegalen Geschäft mit zum Teil gefährdeten Arten Einhalt geboten werden. Die vielen Elefanten, Tiger, Bären und Affen überschreiten jedoch längst die räumlichen Kapazitäten der Regierung - es gibt schlichtweg keinen Platz mehr für die beschlagnahmten Exoten.

"Je mehr Händler wir verhaften, desto mehr Tiere müssen wir versorgen", so Theerapat Prayurasiddhi vom Department of National Parks, Wildlife and Plant Conservation gegenüber der "New York Times". Offenkundig geworden sei das Betreuungsproblem zuletzt im vergangenen Oktober, als 16 mangelernährte Tigerbabys aus den Händen von Schmugglern gerettet und in einen Wildpark gebracht wurden. "Wir waren vollkommen überfordert", so der Chef der Einrichtung.

Auch die anderen Wildtierzentren des Landes haben ihre Kapazitäten längst überschritten. In der Nähe von Bangkok betreut ein Park 400 Brüllaffen, eine Einrichtung in der Provinz Chonburi stolze 99 Bären. Laut Gesetz müssen beschlagnahmte Tiere bis zum Abschluss der behördlichen Untersuchungen als "Beweismittel" behalten werden. Erst danach können manche von ihnen in die Freiheit entlassen werden - meist handelt es sich dabei um Affen und Schlangen.

Andere Vierbeiner wie etwa die Tigerbabys müssen ihr Leben in Gefangenschaft verbringen. "Wenn sie von Menschenhand aufgezogen werden, kann man sie nicht mehr auswildern", erklärt ein Pfleger. Kaum ein Zoo hat Interesse an weiteren Tigern, und Euthanasie ist keine Option - somit verbringen die Raubkatzen oft ihr ganzes Leben in den kleinen Gehegen der Wildparks. Den Behörden entstehen monatliche Futterkosten von 57.000 US-Dollar für all die beschlagnahmten Lebewesen.

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