Wieder einmal sind das Fotos, die man keinem Leser zumuten kann: tote Ferkel, viele tote Ferkel, übereinander, reingeschmissen in einen Container. So gesehen bei Styria Pig, der größten Ferkelzuchtanlage in der Steiermark. "Es ist so, das ist die Realität", sagt der Chef. Allein in diesem Betrieb sterben 400 (!) Tiere. Im Monat…
Einem bekannten steirischen Tierschützer waren die Bilder zugespielt worden: "Ich war entsetzt, auch über die Menge", sagt Jochen Krieger. "Lebewesen, verendet, einfach entsorgt. Ein entsetzliches Sinnbild für menschlichen Wohlstandsmüll." Anzeige bei der Staatsanwaltschaft wurde erstattet, auch um die Todesursache auszuforschen.
"Es gibt natürlich Ausfälle"
"Ich kann nachvollziehen, dass solche Bilder Außenstehende verstören", sagt der Geschäftsführer des mit AMA-Gütesiegel versehenen Betriebs Styria Pig. Die Zahlen tun das zusätzlich: 100.000 Ferkel "produziert" der laut Franz Reinisch größte Schweinestall Österreichs insgesamt, "da gibt es natürlich Ausfälle".
Die in dem einen Stall, aus dem die Fotos stammen, rechnet er so vor: "Pro Wochen werfen 45 Mütter im Schnitt je 15 Babys, davon sterben eines bis drei. Jede Woche 100 Babys zirka. Von den 4000 größeren Ferkeln werden sieben bis zehn pro Woche mittels Stromzange getötet, weil sie krank sind. Und im Hochsommer steigt die Anzahl der Ferkel, die von den Müttern erdrückt werden." Kastenstand ist Standard.
Fleischkonsum als Grund für Massenhaltung
Ergibt: Mehr als 400 tote Tiere im Monat - an die 5000 im Jahr! Was hier auf den Fotos in den Containern liegt, ist also nur Bruchteil. Reinisch: "Ich bin da ehrlich, das ist die Wirklichkeit. Die würde anders ausschauen, wenn die Leute kein Fleisch essen."
Christa Blümel, Kronen Zeitung
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