Mensch als Gefahr

Tag des Artenschutzes: Diese Tiere rotten wir aus

Tierecke
03.03.2017 06:43

Die weltweite Artenvielfalt ist bedroht, und fast immer ist der Mensch der Auslöser. Zum Tag des Artenschutzes am 3. März stellt die Naturschutz-Organisation "Pro Wildlife" das Schicksal von Wildtieren vor, deren Überleben durch Bulldozer, Gewehre und Handel bedroht ist.

Der kleine Elefant "Kakaro" war wenige Monate alt, als er mutterseelenallein aufgefunden wurde. Er war verletzt und ausgezehrt, seine Familie wurde von Wilderern getötet. Ohne fremde Hilfe hätte er nicht überlebt, doch die Pfleger im Elefantenwaisenhaus der Game Rangers International in Sambia halfen ihm wieder auf die Beine. Die von "Pro Wildlife" unterstützte Station pflegt die Tiere gesund und versorgt sie über viele Jahre, bis sie zu einem selbständigen Leben in die freie Natur zurück kehren können, um sich wilden Herden anzuschließen. Mit Anti-Wilderer-Einheiten und Aufklärungskampagnen kämpft das Projekt zudem gegen Wilderei und illegalen Handel.

Fast ein Drittel des Elefantenbestandes in Afrika ist in den letzten acht Jahren für den Elfenbeinhandel gewildert worden. Schwer bewaffnete Wilderer töten jedes Jahr etwa 20.000 Elefanten, mit Äxten hacken sie die Stoßzähne heraus. Zurück bleiben hilflose Elefantenbabys.

Gorilla "Akiba" - Opfer der Buschfleisch-Wilderei
Gorilla "Akiba" war gerade ein halbes Jahr alt, als sie in die Auffangstation Limbe Wildlife Centre im Süden Kameruns kam. Ein Wilderer wollte das Gorilla-Mädchen als Haustier verkaufen, nachdem er "Akibas" Mutter für den Buschfleischhandel getötet hatte. Ein häufiges Schicksal von Menschenaffen in Afrika, denn Affenfleisch gilt in Teilen Afrikas als Delikatesse und Heilmittel. "Akiba" hat imLimbe Wildlife Centre eine neue Familie gefunden und ist mittlerweile selbst Mutter. Für mehr als 200 verwaiste Schimpansen, Gorillas, Drills und andere Affenarten ist die von "Pro Wildlife" unterstützte Auffangstation zu einer neuen Heimat geworden. Oft sind die kleinen Affen traumatisiert, krank oder verletzt. Tierärzte und erfahrene Pfleger betreuen die Tiere, bis sie gesund sind.

Plumplori "Kiki" : Ein Schicksal als Kuscheltier
Plumplori "Kiki" ist einer der vielen Schützlinge in der von "Pro Wildlife" unterstützten Rettungs- und Auffangstation Ciapus auf der indonesischen Insel Java. Die nur 20 Zentimeter großen, nachtaktiven Primaten mit den riesigen Augen sind in Asien als Haustiere beliebt. Sie werden aus der Wildnis gefangen und auf Tiermärkten oder am Straßenrand verkauft. Damit sie sich nicht wehren kann, wurden der kleinen "Kiki" die spitzen Zähne gewaltsam herausgebrochen. Soweit möglich wildert die Auffangstation Plumploris wieder aus, wenn sie gesundgepflegt sind. Sie schult zudem Behörden und sorgt dafür, dass Tiere beschlagnahmt werden.

Plumploris sind vom Aussterben bedroht. Auf Initiative von "Pro Wildlife" sind alle acht Arten der kleinen Affen seit 2007 international geschützt. Doch auf dem Schwarzmarkt zahlen Tierhalter bis zu 700 US-Dollar für ein Äffchen. Viele Plumploris überleben die Gefangenschaft in Privathand nicht lange.

Palmölplantagen schaden Orang Utan "Citrawan"
Nur noch 5000 bis 7000 Sumatra-Orang-Utans leben in den dichten Regenwäldern Sumatras, denn ihr Lebensraum ist bedroht: Indonesien ist der größte Produzent von Palmöl. Etwa die Hälfte des weltweit produzierten Öls kommt von dort, für Anbauflächen wird der einzigartige Wald gerodet und abgebrannt. Den rothaarigen Menschenaffen wird so die Heimat geraubt, sie suchen deshalb in den Ölplantagen nach Nahrung und werden als "Schädlinge" illegal abgeschossen. Die Jungtiere landen auf dem Schwarzmarkt.

So erging es auch dem Orang-Utan-Waisen "Citrawan": Er sollte fernab seiner Heimat Sumatra illegal als Haustier gehalten werden. Doch die Händler wurden erwischt - und "Citrawan" beschlagnahmt. "Citrawan" lebt gemeinsam mit 49 anderen in dem von "Pro Wildlife" unterstützten Schutzprogramm für Sumatra-Orang-Utans (SOCP). In der Waldschule lernt "Citrawan", was es heißt, ein echter Orang-Utan zu sein. Mit den Pflegern zusammen klettern die Schüler auf Bäume, suchen genießbare Früchte und bauen Schlafnester. Wenn die Tiere groß genug sind, wildert das SOCP sie in sichere Schutzgebiete aus.

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