"Neospora Caninum" trat 1999 erstmals in Österreich in Erscheinung. Nachdem schnell herausgefunden wurde, dass der Parasit durch mit Kot verunreinigtes Gras auf die Wiederkäuer übertragen wird, machten Bauernverbände gegen Hunde mobil. Spaziergänger mit Vierbeiner würden die Weidewiesen "verseuchen" und den Kühen schaden, so das Argument.
Die Veterinärmedizinische Universität Wien weist nun aber in einer Aussendung auf eine von der Uni durchgeführte Studie hin, welche die Vorwürfe der Bauern entkräftet. Der Infektionsdruck durch "Spaziergängerhunde" wird von den Wissenschaftlern als "wenig bedeutsam" eingestuft. Die eigenen oder benachbarten Hofhunde, die mit rohem Fleisch gefüttert werden, in welchem der Parasit vorkommt, seien selbst einem wesentlich höheren Infektionsrisiko ausgesetzt.
Problematisch sei zudem, dass die Hofhunde von den tot geborenen Kälbern und den Nachgeburten fressen - damit wird der Infektionszyklus nie unterbrochen. Den Bauern rät die Universität: "Das Verfüttern von Schlachtabfällen oder rohem Fleisch (infizierter Tiere) an Hunde ist strikt zu unterlassen." Dennoch sollen diese Ergebnisse den Spaziergängern mit Hund keinen Freibrief ausstellen, so appelliert der Österreichische Tierschutzverein in einer Aussendung: "Der Kot sollte im Interesse eines friedlichen Miteinanders entfernt werden."
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