13 statt 10%

Steuer auf Futter: Ministerin beruhigt Tierhalter

Tierecke
17.03.2015 09:16
Eine Fortsetzung "der Serie willkürlicher Steuerbelastungen für Tierhalter" verortet der Verein "Tierfreunde Österreich" in der kürzlich angekündigten Mehrwertsteuererhöhung auf Tierfutter von zehn auf 13 Prozent. Ministerin Sabine Oberhauser kann die Aufregung nicht verstehen: Die Mehrkosten würden sich jährlich lediglich auf fünf Euro belaufen.

Die am vergangenen Freitag verkündeten Pläne zur Steuerreform sorgen für Aufregung unter einigen Tierhaltern. Denn Futter soll künftig teurer werden: 13 Prozent Mehrwertsteuer statt bisher zehn sind bald zu entrichten. Für den Verein "Tierfreunde Österreich" Grund zum Protest: "Für die Regierung eine Goldgrube, weil sie mit dieser versteckten 'Haustiersteuer' endlich die über 1,5 Millionen Katzenhalter zur Kassa bitten und Hundehalter noch mehr belasten kann", kritisiert Obmann Erich Goschler.

Ministerin: Nur fünf Euro Mehrkosten jährlich
Für Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser, in deren Ressort auch der Tierschutz fällt, sind solche Aussagen nur Panikmache: "So gibt etwa ein durchschnittlicher Hundebesitzer 180 Euro pro Jahr für Futter aus. Die Mehrkosten, die durch die Mehrwertsteuer-Erhöhung von drei Prozent entstehen, belaufen sich dementsprechend pro Jahr auf rund fünf Euro. Dem steht eine jährliche Entlastung von rund 860 Euro für einen Arbeitnehmer mit einem mittleren Einkommen von rund 1.880 Euro gegenüber", stellt Oberhauser die Dimensionen klar.

"Krone"-Leser finden Angaben "realitätsfremd"
"Völlig realitätsfremd" findet so mancher Tierfreund unter den "Krone"-Lesern diese Angaben. Ein User auf Facebook: "Ich habe zwei Hunde. Für einen brauch' ich am Tag - ich nehme Futter aus dem mittleren Preissegment - etwa drei Euro und 20 Cent pro Tag! Ím Jahr sind das also nicht 180 Euro, sondern 1.168 Euro. Ich zahle das gerne und kann es mir auch leisten, aber ich hasse es, wenn man die Menschen glauben lässt, eine Steuererhöhung sei eh nicht so schlimm!"

Verein sorgt sich um Senioren und Bedürftige
Auch die "Tierfreunde Österreich" können mit den Aussagen von Misterin Oberhauser nichts anfangen: "Zur Beschwichtigung der Tierhalter rechnet das Bundesministerium die Belastung mit einem fiktiven Beispiel klein. Von fünf Euro mehr im Jahr ist die Rede. Wie sieht es aber bei all jenen aus, die nicht in den Entlastungsplänen von SPÖ und ÖVP vorkommen? Die Senioren zum Beispiel, für die ihre Tiere oftmals die einzig übrig gebliebenen Sozialpartner sind. Oder all jene Tierhalter, die ihren Tieren nicht billiges Futter vorsetzen wollen oder gesundes Futter kaufen müssen, weil ihre Tiere schon alt sind und bestimmte Nährstoffe brauchen?"

Petition gegen weitere "Tiersteuern"
Mit einer groß angelegten Initiative will der Verein bis zum Parlamentstermin am 17. Juni so viele Hund- und Katzenhalter mobilisieren wie möglich, "um weitere Tiersteuern zu verhindern". Infos und Petition unter www.nein-zur-tierfuttersteuer.at.

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