"Vermisse Heimat!"

Steirerin kümmert sich um die Hundeseelen Spaniens

Tierecke
13.02.2017 09:01

Seit 19 Jahren leitet Gina Götz ein Tierheim in Spanien, kümmert sich um misshandelte, ausgesetzte Hunde. Die Steirerin würde mittlerweile sooo gerne zurück in die Heimat. Aber: "Ich kann die Tiere nicht im Stich lassen."

Unser leider schon pensionierter Kollege Peter Riedler und seine Frau haben eine Passion. Und die heißt: Dumbo! Seit 16 Jahren lebt der quirlige kleine Mischling schon bei den Steirern, "alt ist er jetzt schon, aber immer noch recht fit", sagt das Ehepaar. Und: "Wir genießen jeden Tag mit ihm!" Der Senior stammt aus den Händen von Gina Götz! Und das kam so: Mein Fotografenkollege Jürgen Radspieler und ich haben den Welpen entdeckt (und ihn dann den Riedlers ans Herz gelegt), als wir bei Gina Götz vor 16 Jahren in Alicante waren, um eine Reportage zu machen. Und sehr beeindruckt waren von dieser Frau.

Aus Ferienhaus wurde Zuflucht für Hunde
Die das Haus eigentlich nur gekauft hatte, um ihre Urlaube dort zu verbringen. Und bald völlig geschockt war: "Ich hab auf Bäumen Hunde hängen gesehen!" Und immer mehr draufkam: "Hier in der Gegend sind Windhunderennen Tradition. Nur, wenn diese Tiere 'ausgedient' haben, werden viele äußerst unmenschlich 'entsorgt'." Indem man sie am Hals aufhängt. Auf den Zehenspitzen stehend. Bis sie vor Erschöpfung nicht mehr können. Zusammensacken. Sich quasi selbst erwürgen. Gina Götz: "Sowas ist bestialisch."

Fortan stieß die sensible Steirerin noch viel öfter auf Tierleid: "Leute, die nach dem Sommerurlaub einfach ihren Hund im Garten lassen, der qualvoll verhungert. Oder solche, die hinter Autos angebunden und nachgeschleift werden, um sie als Rennhunde zu trainieren." Geschlagene, getretene, aus dem Auto geworfene, auf den Müll geschmissene, in jeder Form missbrauchte Hunde. Auch solche, denen man die Ohren abgeschnitten hat, "aus 'Spaß' oder weil wem fad war", sagt Götz. "Was mich zum Weinen bringt: Viele Tiere haben Furchtbares erlebt. Und sind trotz allem zu Menschen freundlich, vertrauen immer noch."

Götz vermittelte bereits 3500 Hunde
Die Steirerin konnte nicht wegschauen, nahm bei sich auf der Hacienda Hunde auf, hat jetzt ständig bis zu 40 Tiere. Sie macht vernünftigen Tierschutz, ihre Schützlinge kommen viel raus, sie trainiert mit ihnen Grundkommandos, arbeitet an ihren Ängsten. Und vermittelt. "3500 Hunde sind es bis jetzt! Ich vergebe sie nur nach Österreich und Deutschland. Und nur, wenn die Besitzer sich die Mühe machen, sie selbst zu holen. Denn das beweist mir, dass sie es ernst meinen, dem Tier Geborgenheit, Liebe, Sicherheit geben."

Steirerin bleibt den Hunden zuliebe
Gina Götz kann wegen der vielen Arbeit nicht oft weg von der Hacienda, aber wenn, alle paar Jahre einmal, dann geht es zurück in die alte Heimat. Jetzt war sie grad im großen Schnee da, "und ich hab es sehr genossen!" Mit jedem Jahr sehnt sie sich mehr zurück in die Heimat. "Ich vermisse einfach alles! Die Mentalität der Leute hier, ihren Schmäh. Die Landschaft, die Kultur, Backhendelessen und Erdäpfelsalat und Kernöl!" Aber sie kann nicht heim, "so sehr ich mir den Kopf zerbreche. Aber ich kann keins der Tiere zurücklassen. Und wer kümmert sich in Zukunft um die Armen..?"

Mehr Infos unter www.tierhilfe-alicante.com.

Christa Blümel, Kronen Zeitung

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