Ukrainische Streuner

Stadt Charkiw lässt Vertrag mit “Vier Pfoten” platzen

Tierecke
15.06.2012 10:35
Das Kastrationsprojekt der Tierschutzorganisation "Vier Pfoten" für ukrainische Streunerhunde ist in vollem Gange: Mehr als 2.000 Tiere konnten die freiwilligen Helfer bereits fangen, kastrieren, medizinisch versorgen und mit einer Kennzeichnung in die Freiheit entlassen. Der Vertrag mit der Stadt Charkiw droht nun aber zu kippen: Die Behörden möchten den Wortlaut so abändern, dass es für die ehrenamtlichen Helfer "inakzeptabel" wäre, so die Tierschutzorganisation in einer Aussendung.

Die "Vier Pfoten" haben das Unmögliche geschafft und Verträge zur Streunerkastration mit den ukrainischen Städten Kiew, Lemberg, Donetsk, Zaporozhye und Lutsk sowie mit dem Umweltministerium in Kiew und der Universität Kiew abgeschlossen.

Diese Verträge besagen unter anderem, dass die von der Tierschutzorganisation behandelten und gekennzeichneten Hunde nicht getötet werden dürfen – sonst muss "Strafe" gezahlt werden (siehe Infobox). Die Stadt Charkiw wollte nun wesentliche Punkte des Vertrags, der im gleichen Wortlaut bereits von den anderen Städten unterzeichnet wurde, abändern lassen.

"Vier Pfoten" wollen keinen Kompromiss eingehen
Für die "Vier Pfoten" wäre damit weder die Umsetzung des Projektes noch eine klare Absage an die bisher offiziell durchgeführten Hundetötungen gewährleistet. "Diese Bedingungen sind für eine erfolgreiche Umsetzung des Projektes unverzichtbar. Wir werden hier im Sinne des Tierschutzes keinerlei Kompromisse eingehen", so der Leiter des Streunerhilfe-Projekts, Dr. Amir Khalil. "Wir arbeiten erfolgreich und zu den gleichen klaren Bedingungen mit den Behörden in Kiew, Donetsk, Zaporozhye und Lemberg, die eine humane Lösung des Streunerproblems begrüßen. Charkiw geht hier einen Sonderweg, der für die Stadt kontraproduktiv ist – nicht nur, was den Tierschutz, sondern auch was ihre Reputation in der Öffentlichkeit betrifft", meint Dr. Khalil.

Protestaktion soll Stadt zum Einlenken bewegen
Die Tierschutzorganisation hofft nun auf ein baldiges Einlenken der Behörden: "Wir unterzeichnen den Vertrag mit Charkiw, sobald die Stadt die gleichen Bedingungen wie alle anderen auch akzeptiert – vor allem, weil wir in den anderen Städten nun gesehen haben, wie gut unser Projekt bei der Bevölkerung ankommt und wie effektiv eine humane Lösung auch in der Ukraine umgesetzt werden kann", so Dr. Khalil abschließend.

Nach den geplatzten Verhandlungen mit der Stadtregierung in Charkiw wird nun eine Protestaktion organisiert – damit sollen die Verantwortlichen doch noch davon überzeugt werden, grünes Licht zum Projekt zu geben und die Hundetötungen zu stoppen. Hier kannst du deine Protest-Mail versenden.

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