"Excalibur" getötet

Spanien: Hund von Ebola-Patientin eingeschläfert

Tierecke
08.10.2014 23:08
Nachdem sich sein Frauchen, die Pflegehelferin Maria Teresa Romero Ramos, mit dem gefährlichen Ebola-Virus infiziert hat, entschieden die spanischen Behörden, Ramos' Hund "Excalibur" einzuschläfern. Das Tier könnte möglichweise die Krankheit übertragen, hieß es. Trotz massiver Proteste von Tierschützern wurde der Hund am Mittwochabend abgeholt. Wenig später gaben die Behörden bekannt, dass man den Vierbeiner "aus Sicherheitsgründen" getötet habe.

Wie der britische "Telegraph" sowie CNN berichteten, war "Excalibur" am Mittwochabend unter massivem Polizeieinsatz von den Behörden aus dem Appartement der erkrankten Pflegehelferin geholt worden. Vor dem Haus, in dem Maria Ramos mit ihrem Ehemann, der sich ebenfalls zur Beobachtung im Krankenhaus befindet, lebt, hatten sich zahlreiche Menschen versammelt, um gegen die Tötung des Hundes zu protestieren.

Dabei kam es zu Zusammenstößen mit der Polizei, Demonstranten, die versuchten, den Hauseingang zu blockieren, wurden festgenommen. Zuvor war "Excalibur" noch auf dem Balkon des Hauses zu sehen gewesen. Der Hund wurde dem Vernehmen nach in die Complutense-Universität in Madrid gebracht. Wenige Stunden später gab die Gesundheitsbehörde bekannt, dass man "Excalibur" eingeschläfert habe. Er sei zuvor betäubt worden, um ihm unnötiges Leid zu ersparen, hieß es. Das Apartement wird nun von einem Spezialteam desinfiziert.

Protestwelle im Internet
Der Gerichtsbeschluss, den Hund der mit Ebola infizierten Frau zu töten, hatte für massiven Protest im Internet gesorgt. Über 388.000 Menschen unterzeichneten eine Online-Petition. Tierfreunde weltweit protestierten und riefen eine Kampagne auf Twitter ins Leben, um die Behörden unter Druck zu setzen. Ramos' Ehemann hatte zuvor darum gebeten, den Hund nicht zu töten, sondern ebenfalls unter Quarantäne zu stellen.

Auch internationale Ebola-Forscher sprachen sich für dieses Vorgehen aus. Wissenschaftler Eric Leroy, der bereits 2001 die Übertragung von Ebola zwischen Hunden und Menschen erforschte, sagte gegenüber dem "Telegraph": "Ich hätte empfohlen, den Hund unter Quarantäne zu stellen und nicht, ihn zu töten. Das wäre eine wertvolle Möglichkeit gewesen, zu sehen, welche Rolle Hunde bei der Übertragung von Ebola spielen."

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