Ein Tier verendet

Schwierige Rettung: 7 Kälber in Graben gestürzt

Tierecke
20.09.2016 07:40

Schwierige Bergung von sieben verunglückten Kälbern im Salzburger Bramberg: Die Tiere sind am Sonntag auf einer Hochalm auf 1700 Metern Seehöhe in einen Graben abgestürzt. Ein Kalb konnte von der Feuerwehr mit einer Seilwinde herausgezogen werden, ein anderes musste noch vor Ort eingeschläfert werden. Die restlichen fünf Tiere wurden am Montag per Hubschrauber ausgeflogen.

Als es hieß "ab in den Stall", dürften die neun Kälber von Landwirt Johann Sigl, Gaisbergbauer aus Obertrum, die den Sommer auf einer Hochalm in Bramberg verbracht hatten, wenig erfreut gewesen sein. Sie gerieten in Panik, liefen davon, sieben von ihnen stürzten auf der Endscharrn-Alm in einen Graben.

"Meine Familie und Helfer wollten die Tiere zusammentreiben und in den Stall lotsen. Der Johann sollte sie am Montag mit dem Viehtransporter abholen und bis zum Frühjahr wieder auf seinem Hof unterbringen", schildert Ferdinand Hofer. Er betreibt den Endscharrnhof, ihm gehört die Hochalm.

"Die sieben Kälber waren so weit unten im unwegsamen Gelände, die konnten wir so nicht mehr herausholen. Nur zwei sind oben geblieben. Die brachten wir noch in den Stall", erzählt Hofer. Er schlug Alarm.

Provisorische Seilbahn errichtet
"Bis zur Alm auf 1700 Metern konnten wir mit den Fahrzeugen gelangen. Wir haben dann eine provisorische Seilbahn errichtet", schildert der Bramberger Feuerwehrkommandant Andreas Hofer. Mehrere Kameraden kletterten in den Graben hinein. Sie konnten eines der Kälber mit Tauen festbinden und mit der Seilwinde hochziehen.

Ein weiteres Tier war aber derart schwer verletzt, dass Amtstierarzt Siegfried Fuchs, der mittlerweile auch eingetroffen war, es einschläfern musste. "Die anderen Kälber waren unmöglich zu erreichen. Wir brauchten einen Hubschrauber", erzählt Andreas Hofer. Da es aber bereits dunkel wurde, musste die Heli-Bergung auf Montag verschoben werden.

Neun Feuerwehrmänner standen so am nächsten Tag ab 7 Uhr auf der Hochalm im Einsatz. Tierarzt Fuchs und ein Spezialist betäubten die Kälber mit einem entsprechenden Gewehr. "Dann konnten wir sie festbinden, in ein Netz legen und herausfliegen", sagt der Feuerwehreinsatzleiter.

Ein Pilot der Firma Knaus setzte die fünf Kälber nacheinander auf einem Güterweg ab. Dort stand schon ein Traktor mit Anhänger bereit. Mit diesem wurden die fünf noch teilweise betäubten und die drei Tiere aus dem Stall ins Tal gebracht. Dort wartete der Viehtransporter.

"So etwas gab es noch nie"
"Ich bringe meine Kälber seit 25 Jahren auf die Alm und seit elf Jahren nach Bramberg. So etwas gab es noch nie. Aber man weiß halt nicht, wie oder worauf die Tiere manchmal reagieren", meinte Landwirt Sigl zu dem Vorfall. Er bedankte sich bei allen Helfern und war froh, dass zumindest acht Kälber am Montag wieder auf seiner Weide in Obertrum standen.

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